Kommunalpolitik Wiltingen plant Park & Ride-Parkplatz am Bahnhof

Wiltingen · Die Realisierung des Projekts ist von der Förderung durch das Land abhängig. Es gibt eine kontroverse Debatte über E-Ladesäulen für PKW auf dem geplanten Parkplatz.

 Die Wiese links vom Bahnsteig am Bahnhof Wiltingen soll zu einem Park & Ride-Parkplatz mit zehn Stellplätzen ausgebaut werden.

Die Wiese links vom Bahnsteig am Bahnhof Wiltingen soll zu einem Park & Ride-Parkplatz mit zehn Stellplätzen ausgebaut werden.

Foto: Boie Jürgen

Am Bahnhof in Wiltingen soll ein neuer Park & Ride-Parkplatz entstehen. Die geplanten zehn Stellplätze werden von der Bahnhofstraße her anfahrbar sein. Zugreisende in Richtung Saarbrücken müssen also zukünftig nicht mehr über die Bahnschranke auf die östliche Seite des Bahnhofs fahren, dort parken und dann wieder zurück über den Bahnübergang laufen.

Platz für zehn Stellplätze Der Wiltinger Ortsgemeinderat war sich prinzipiell einig, dass am westlichen Rand des Bahnhofs ein Park & Ride-Parkplatz auf einem gemeindeeigenen Grundstück angelegt werden soll. Das Gelände liegt direkt am Bahnsteig in Richtung Saarbrücken und bietet Platz für zehn Stellplätze. Die Kosten für Wiltingen betragen nach Berechnungen von Alexander Kohl vom Planungsbüro Boxleitner aus Trier etwas mehr als 15.000 Euro.

„Die Gesamtkosten für den Bau der Parkplätze liegen bei etwas mehr als 100.000 Euro“, erläuterte Kohl, der auch Ratsmitglied ist und daher an der Abstimmung über die Planung wegen Befangenheit nicht teilnehmen durfte. Üblicherweise würden solche Projekte vom Land mit rund 85 Prozent gefördert, so dass der Betrag, den die Ortsgemeinde Wiltingen aufbringen muss, nach Meinung von Ortsbürgermeister Christoph Schmitz akzeptabel sei.

Der Baubeginn könne, sofern die Finanzierung gesichert sei, im Frühjahr 2023 sein.

Fußweg mit Beleuchtung Die Oberfläche der Parkplätze soll gepflastert werden, und der Fußweg zum Bahnsteig, der nötig ist, um das Gefälle zwischen dem Bahnsteig und dem zukünftigen Parkplatz barrierefrei zu gestalten, bekäme nach Wunsch des Gemeinderats noch eine Beleuchtung.

So weit herrschte Einigkeit im Gemeinderat, doch in der Diskussion, ob man auch eine Ladesäule mit zwei Ladeplätzen für Elektro-Fahrzeuge aufstellen solle, wurde es etwas hitziger. Ein Ratsmitglied meinte, dass Elektro-Fahrzeuge sowieso bald von mit Wasserstoff angetriebenen Motoren verdrängt würden. Andere sahen das Problem, dass man als Pendler sein Fahrzeug nach dem Ladevorgang schlecht umparken könne, um Platz für andere Autos zu schaffen.

„Die Parkplätze mit den Ladesäulen müssten dann aus der Gesamtzahl der Parkplätze herausgenommen werden, da sie ja nicht für andere Parkplatznutzer zur Verfügung stünden“, hieß es. Ob das Einfluss auf die Förderung habe?

Debattiert wurde auch darüber, dass Westnetz als möglicher Aufsteller und Betreiber eine jährliche Pauschale in Höhe von rund 800 Euro von der Ortsgemeinde verlangen würde. Dieses Geld könne man ja durch Werbeaufkleber auf der Ladesäule wieder hereinholen. Bürgermeister Schmitz fand das etwas abenteuerlich und meinte, es gäbe auch andere Betreiber wie EnBW, die solche Forderungen nicht stellen würden.

Einstimmige Ratsentscheidung Am Ende der Diskussion entschied der Ortsgemeinderat einstimmig, dass der Parkplatz gebaut werden solle und man die Verwaltung in der Verbandsgemeinde Konz auffordert, den Antrag zur Förderung nach dem sogenannten LVFGKom (Landesverkehrsfinanzierungsgesetz – Kommunale Gebietskörperschaften) zu stellen. Zum Bau der Ladestation wird Ortsbürgermeister Schmitz Angebote einholen.

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