Parteien-Streit um Realschule spitzt sich zu

Kell am See · Wegen der Frage nach der Zukunft der Realschule plus Kell/Zerf verschärft sich der Ton zwischen den großen Parteien in der Verbandsgemeinde (VG) Kell. Die SPD ist verärgert darüber, dass die CDU in einer aktuellen Pressemitteilung eine Initiative zur Stärkung der Schule angekündigt hat. Die SPD habe schon vorher ein klares Signal zum Fortbestand der Schule gefordert und deswegen am 29. Mai die Debatte über dieses Thema im VG-Rat angestoßen.

Kell am See. "Keller CDU will Realschule stärken." Das war die Schlagzeile eines TV-Berichts vom 21. Juni, der auf einer Pressemitteilung der Christdemokraten in der VG basierte.
Darin forderte die CDU dazu auf, dass Eltern, Lehrern und Ausbildungsbetriebeein Konzept entwickeln sollten, um die Schule wieder attraktiver zu machen. An der Realschule plus Kell/Zerf ist die Zahl der neu angemeldeten Schüler in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgegangen.
Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten: "Unsere Fraktion hat mit Erstaunen die Pressemitteilung der CDU zur Kenntnis genommen", heißt es in einer Stellungnahme der SPD.
Kreis ist Träger der Schule


Die Genossen verweisen darauf, dass das Thema Realschule Kell/Zerf schon am 29. Mai ausführlich im VG-Rat behandelt wurde - und zwar auf Antrag der SPD (der TV berichtete). Auslöser dieses Antrags seien Beschlüsse des Kreistags Trier-Saarburg vom 2. April gewesen, so die Keller SPD. Der Kreis ist Träger der Schule, in der die Fünft- und Sechstklässler in Kell und die Jahrgänge sieben bis zehn in Zerf unterrichtet werden.
Die Keller SPD verweist darauf, dass der Kreistag die Verwaltung um Landrat Günther Schartz (CDU) beauftragt habe, Möglichkeiten für die zukünftige Schulentwicklung im Hochwald zu prüfen.
Der Keller SPD-Sprecher Manfred Rauber sagt dazu: "Man könnte vermuten, dass mit diesem Kreistagsbeschluss der Schulstandort Kell/Zerf geschwächt werden sollte, da es von Seiten des Landes und der Aufsichtsbehörden in keinster Weise Anzeichen gab, den Standort zur Disposition zu stellen."
Rauber erinnert daran, dass sich der Keller VG-Rat dem von der SPD eingebrachten Antrag einstimmig angeschlossen habe. Unter anderem habe sich das Gremium "nachhaltig für die dauerhafte Erhaltung der Realschule Kell/Zerf ausgesprochen".
Zudem habe der VG-Rat "die Haltung der Landesregierung begrüßt, auch Schulen, die die Dreizügigkeit (Anmerkung der Redaktion: Das bedeutet, dass es in einer Jahrgangsstufe mindestens drei Parallelklassen gibt) nicht erreichen, mit Ausnahmegenehmigungen deren langfristigen Bestand zu sichern."
Darüber hinaus habe der VG-Rat den Kreis als Schulträger dazu aufgefordert, "umgehend die notwendigen Erhaltungsinvestitionen in den beiden Gebäuden in Kell und Zerf vorzunehmen, damit der Schulbetrieb langfristig gewährleistet werden kann.
Gerade den letzten Punkt vermisst Rauber jedoch in der Pressemitteilung der CDU, die deren Fraktionssprecher Klaus Marx verfasst hatte.
Der Keller SPD-Chef sagt deswegen: "Der Appell an die CDU-geführte Kreisverwaltung, die erforderlichen Investitionen umgehend vorzunehmen, scheinen dem CDU-Fraktionsvorsitzenden im VG-Rat sichtlich unangenehm zu sein. Diese sind allerdings die Grundlage für den weiteren Erfolg der Hochwaldschule.‘
Es sei selbstverständlich, an einem Runden Tisch Konzepte zur Attraktivitätssteigerung zu entwickeln, so Rauber weiter. Die Schule dürfe allerdings nicht durch negative öffentliche Diskussionen beschädigt werden, wie dies nun die CDU getan habe, meint der Keller SPD-Spitzenmann abschließend. ax

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort