Pendlerstrecke bleibt bis zum Frühjahr dicht

Heddert/Schillingen · Berufspendler aus dem Hochwald hoffen darauf, dass die Sperrung der Landesstraße 143 zwischen Heddert und Hinzenburg noch vor dem Winter aufgehoben wird. Vor allem die Buskunden klagen über die weiten Umwege und befürchten, dass die steilen Umleitungsstrecken bei Schnee zum Problem werden. Die Verkehrsbehörde sieht zurzeit keine Anhaltspunkte, dass es mit dem Brückenbau schneller gehen könnte.

Pendlerstrecke bleibt bis zum Frühjahr dicht
Foto: (h_hochw )

Heddert/Schillingen. Die Landesstraße 143 ist eine wichtige Verbindung für Berufspendler aus dem Hochwald, die in Trier arbeiten. Seit Anfang Juni ist dieser Weg allerdings zwischen Heddert und Hinzenburg versperrt. Dort entsteht eine Brücke über die Rauruwer, die unter der Straße hindurchfließt. Für Autofahrer bedeutet dies eine Geduldsprobe und weite Umwege. Nach Trier gelangen sie momentan über Kell, die L 146 nach Holzerath und Pluwig (siehe Grafik) oder alternativ auf Kreisstraßen über Lampaden und Ollmuth. Auch die Busse der Linie 33, die zwischen Hermeskeil und Trier verkehren, nehmen derzeit diese Routen.Steile Umleitungsstrecken


Ein Umstand, der Hans-Albert Schmitt Sorgen bereitet: "Die Strecke bei Holzerath durch den Wald ist sehr steil. Wenn die Linienbusse da auch im Winter bei Schnee und Eis fahren müssen, könnte das kritisch werden", befürchtet der Schillinger. Und die Alternativroute über Lampaden sei "noch enger". Für die Bus-pendler sei die Situation "insgesamt eine Belastung", sagt Schmitt. Seine Frau nehme jetzt schon um 6 Uhr den Bus nach Trier, "um pünktlich auf der Arbeit zu sein".
Auch Pia Kochems "graust es schon vor dem Winter". Sie fährt von Waldweiler mit der Linie 33 nach Trier, wo sie in einem Geschäft in der Innenstadt arbeitet. Die Strecke "von Kell durch den Wald" sei "oft nicht gestreut", sagt sie. "Ich bin gespannt, ob wir es immer rechtzeitig zur Arbeit schaffen." Schon jetzt stelle sie abends vor der Rückfahrt aus Trier fest, "dass sich die Busse oft verspäten". Bei rund einer Stunde Heimfahrt sei das "ärgerlich", sagt Kochems. Zudem habe sie den Eindruck, dass Heddert momentan "abgeschnitten" sei. In ihrem Bus fahre häufiger ein älterer Mann aus Heddert mit, der in Schillingen aussteige und dann weiter zu Fuß nach Hause gehe. "Ich kann mir vorstellen, dass das für ältere Leute zurzeit schwierig ist."Wetter im Herbst entscheidend

 Der Brückenbau über die Rauruwer zwischen Heddert und Hinzenburg wird sich noch bis zum Frühjahr 2017 hinziehen. Der entsprechende Abschnitt der L 143 bleibt bis dahin gesperrt. TV-Fotos (2): Christa Weber

Der Brückenbau über die Rauruwer zwischen Heddert und Hinzenburg wird sich noch bis zum Frühjahr 2017 hinziehen. Der entsprechende Abschnitt der L 143 bleibt bis dahin gesperrt. TV-Fotos (2): Christa Weber

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Schmitt und Kochems hoffen beide, dass sich die Arbeiten an der L 143 nicht wie angekündigt bis ins kommende Frühjahr hinziehen. Diese Hoffnung kann der Landesbetrieb Mobilität (LBM) allerdings nicht stützen. Die Behörde gehe weiter von einem Bauende im Frühjahr 2017 aus, teilt Mitarbeiter Adrian Ludig auf Anfrage mit. Die Arbeiten lägen aber im Zeitplan. Momentan würden das Traggerüst der Brücke und die Schalung für die Fahrbahnplatte errichtet. Bereits fertig seien Fundamente und Widerlager. Ein früherer Abschluss könne nicht prognostiziert werden, sagt Ludig: "Wir können noch nicht absehen, wie sich die Witterung im Herbst entwickeln wird, und somit ob und wie lange gebaut werden kann." Die L 146 nach Holzerath bleibe auch im Winter die offizielle Umleitung. Die Straßenmeisterei Hermeskeil werde "die Strecke zwischen Kell und Pluwig, insbesondere auch die K 75 zwischen Kell und Holzerath, in der Winterdienstorganisation ausreichend berücksichtigen".
Von Problemen mit dem Winterdienst geht auch Andrea Beckmann von Walscheid Reisen nicht aus. Das Eifeler Busunternehmen betreibt die Linie 33 von Hermeskeil nach Trier. Auf der L 146, sagt Beckmann, seien ja auch unabhängig von der aktuellen Baustelle Busse unterwegs. Die Startphase nach dem Baubeginn, gibt Beckmann zu, sei "etwas holprig" gewesen. Dies habe aber auch daran gelegen, dass der Baustart mehrfach verschoben wurde. Eine Fahrplan-Umstellung sei "immer schwierig" und sorge "für Unmut", erklärt die Walscheid-Mitarbeiterin. "Dafür, dass es eine so große Baustelle mit so weiten Umwegen ist, haben wir aber eine gute Lösung gefunden." In Heddert würden weiterhin die Haltestellen Hauptstraße und Kapelle regelmäßig angefahren, sagt Beckmann: "Wir mussten lediglich einzelne Fahrten aus dem Plan nehmen, weil das zeitlich nicht machbar war." Hinzenburg sei davon "deutlich stärker" betroffen, trotzdem reagierten die Kunden "verständnisvoll".
Josef Wagner, Ortsbürgermeister in Heddert, sieht das Ganze gelassen. Natürlich müssten die Bürger "große Umwege in Kauf nehmen". Wagner erinnert jedoch daran, dass "wir für den Ausbau der L 143 schon seit fast 30 Jahren kämpfen". Wenn nun gearbeitet werde, müsse man "eben diese Kröte schlucken". Bei ihm seien allerdings "bisher keine großen Beschwerden" eingegangen. Und dass die Straße noch bis Frühjahr dicht sei, habe der LBM "genauso angekündigt".

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