Perfekt der Landschaft angepasst

SCHILLINGEN. Der Umweltschutz hat in seinem Betrieb stets Vorrang. 2001 erhielt Schreinermeister Andreas Adams den Umweltpreis des Landes Rheinland-Pfalz für die Herstellung umweltfreundlicher Produkte. Mit einer eigenen Pflanzenkläranlage und einer Holzabfall-Verbrennungsanlage weist Adams nun erneut den Weg für umweltfreundliches Verhalten.

Schreinermeister Andreas Adams hat sich einen Leitsatz zu Eigen gemacht: "Werkstätten, wie auch meine Schreinerei, müssen ihren Teil zum Umweltschutz beitragen. Umweltfreundliche Produkte und aktives Umweltschutz-Marketing sind die Bereiche, für die ich mich mit meinen Betriebsangehörigen engagiere."Hauptbetrieb nach Schillingen verlegt

Das ist nicht einfach so daher gesagt. Bereits 2001 erhielt der Schreinermeister, der aus Waldweiler stammt und seinen Betrieb nach Schillingen verlegt hat, den Umweltpreis des Landes Rheinland-Pfalz. Eine Bestätigung für die Tatkräftigkeit seiner Worte. Den Hauptbetrieb habe er aus Platzmangel nach Schillingen verlegt, erläutert Adams. Der kleinere in Waldweiler bleibe jedoch vorerst bestehen. Seit rund zehn Jahren wird parallel in Schillingen und in Waldweiler gearbeitet. Doch in Schillingen, neben seinem Wohnanwesen "Büdelterhof", hat sich einiges getan. Neben Holzlagerplätzen ist eine Arbeitshalle im Bau - aus umweltfreundlichem Holz, 31 mal 20 Meter groß. "Damit das Arbeiten viel Freiheit erlaubt und mehr Spaß macht", erklärt Adams. Immerhin beschäftigt er sechs Fachkräfte, zudem helfen sein Vater und der Schwiegervater tatkräftig mit. "Das riesige Anwesen bedarf einer gut durchdachten Abwasserentsorgung", sagt er. Der Betrieb und das Wohnanwesen mussten dieser künftigen Anlage angeschlossen werden. "So war schnell klar, dass für mich nur eine Pflanzenkläranlage in Frage kommt, um die Abwasserbeseitigung ökologisch sinnvoll und dem ländlichen Bereich angepasst zu realisieren." Nach einem kurzen Genehmigungsverfahren seien die Bauarbeiten innerhalb weniger Tage durch eine Spezialfirma aus Kommlingen abgeschlossen worden. Die Inbetriebnahme des Projekts, für das eine Förderung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gewährt worden sei, habe schon nach drei Monaten erfolgen können, sagt Bürgermeister Werner Angsten. Die Zusammenarbeit mit den VG-Werken sei unbürokratisch abgewickelt worden. Für Werkleiter Jörg Jost sind Einzellösungen dieser Art eine Herausforderung. "Insbesondere, wenn sich Umweltgedanken so darstellen wie im vorliegenden Fall." Die ersten Wasser-Untersuchungen sind bereits gelaufen - mit gutem Ergebnis. Zudem ist die Anlage an die Landschaft angepasst. Erst aus der Nähe ist sie überhaupt zu erkennen. "Bald wird das Schilf so hoch sein, dass nicht einmal mehr die Becken zu sehen sind", erklärt Kulturbau-Experte Franz Marx. Eine Foto-Voltaik-Anlage auf dem Gelände betreibt durch Sonnenenergie das Rührwerk, das die Dickstoffe verflüssigt. "Die Firma Adams wird sich in den nächsten 30 Jahren nicht um eine Entsorgung des Klärschlamms kümmern müssen", meint Marx. "Das ist kein Provisorium, sondern die endgültige Lösung." Ein weiteres Glanzlicht des Betriebes ist die Holz-Späne-Heizung, die gleichermaßen Werkstätte und Wohnhaus versorgt. So werden alle anfallenden Holzreste - ob Späne, Sägemehl oder Abfälle, die erst zermahlen werden - in dieser Anlage verbrannt, um dann als Energie im Prozess weiter verbraucht zu werden.

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