Person wechselt, Schreibtisch bleibt

KONZ. Bernd Henter ist ins Landesparlament eingezogen und hat den Platz des hauptamtlichen Beigeordneten freigemacht. Jetzt befasste sich der Rat der Verbandsgemeinde Konz mit der Frage, ob die Stelle überhaupt notwendig ist. Und kam zu einem positiven Resultat.

Von draußen leuchtete die Nachmittagssonne in den Karthäuser Sitzungssaal und motivierte manche im Verbandsgemeinderat zu intensivem Privatgespräch während der Sitzung. Bürgermeister Winfried Manns musste seine Stimmbänder sichtlich strapazieren, um den Geräuschpegel der Dauer-Unterhalter zu übertönen. Die kommunalpolitischen Routineangelegenheiten handelte der Rat einstimmig und im Geschwinddurchgang ab, wobei sich Kontroversen eher im philosophischen Bereich bewegten. Manns: "Es gibt immer noch den gesunden Menschenverstand", Franz Görtz (FDP): "Leider immer weniger."Diskussion um Bühne für Nittel

Nur als Karl-Heinz Frieden, Bürgermeister der Ortsgemeinde Nittel, den Zuschussantrag für eine mobile überdachte Bühne begründete, stockte der reibungslose Ablauf. Etliche Ratsmitglieder wollten sich nicht damit zufrieden geben, dass die Bühne an andere Ortsgemeinden nur gegen Gebühr ausgeliehen werden sollte. Andere bemängelten die Tatsache, dass die Konstruktion bis auf den erwarteten Zuschuss der Verbandsgemeinde von 2700 Euro privat über Spenden finanziert werden sollte und fragten nach dem Eigenanteil der Gemeinde. Auch ein Hinweis von Franz Görtz fruchtete wenig. Der erklärte nämlich, dass die Uniformen des Vereins "Concordia" Wellen, deren Anschaffung die Verbandsgemeinde gleichfalls unterstützt, ja auch nicht an andere Ortsgemeinden ausgeliehen würden. Schließlich vertagte der Verbandsgemeinderat auf Vorschlag des Bürgermeisters das Thema auf die kommende Sitzung. Als indes der Tagesordnungspunkt acht aufgerufen wurde, sank der allgemeine Geräuschpegel im Sitzungssaal drastisch gegen Null. Immerhin ging es um die Entscheidung, ob die Verbandsgemeinde noch einen hauptamtlichen Beigeordneten benötigt. Bernd Henter wird am 18. Mai sein Landtagsmandat antreten und spätestens dann seinen Stuhl im Konzer Rathaus frei machen. Da stellt sich die Frage, ob die Position überhaupt noch benötigt wird. Vertreter fast aller Fraktionen plädierten indes dafür, die Position beizubehalten. Schließlich spielte Helmut Ayl für die SPD noch einmal alle Argumente durch. Saarburg und Trier-Land seien ohne hauptamtlichen Beigeordneten nicht schlecht gefahren, und der koste immerhin zwischen 70 000 und 74 000 Euro im Jahr. Die Einsparung bei Stellenstreichung falle allerdings deutlich niedriger aus, weil statt des Beigeordneten eine juristisch versierte Verwaltungsperson eingestellt werden müsse. Start spätestens zu Jahresbeginn

Die Nähe zu Luxemburg, die Tatsache, dass die Verbandsgemeinde wachse, waren weitere Argumente für den hauptamtlichen Beigeordneten - und die Tatsache, dass Winfried Manns das Amt des Stadtbürgermeisters ehrenamtlich mit versieht und auf personelle Unterstützung angewiesen ist. So kam auch die SPD-Fraktion nach einigem Abwägen zum zustimmenden Ergebnis. Der Grundsatzbeschluss zur Beibehaltung des hauptamtlichen Beigeordneten wurde am Ende einstimmig gefasst, und die Ratsmitglieder bedachten ihre eigene Entscheidung sogleich mit kräftigem Beifall. "Ziellinie" (Manns) für das Ende der Bewerbungsfrist soll der 21. September sein. Dann könnte der neue Beigeordnete zwischen dem 1. November 2006 und dem 1. Januar 2007 seinen Dienst im Konzer Rathaus antreten.

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