Pest oder Cholera

Der Nitteler Ortsgemeinderat hat die Wahl zwischen Pest und Cholera: Legt er die 260 000 Euro auf alle um, muss er mit einer Flut von Klagen rechnen - die er nach Inkrafttreten des geänderten Gesetzes und etlichen einschlägigen Urteilen gegen das alte Recht wohl nicht leicht abwehren kann.

Rechnet er nur mit den direkten Anliegern ab, könnte es sein, dass diese ebenfalls vor Gericht ziehen. Schließlich haben sie sich in den vergangenen Jahren schon fleißig an den wiederkehrenden Beiträgen beteiligt und dürfen daher zurecht beim Ausbau der eigenen Straße auf die Solidarität der übrigen Nitteler setzen. Als dritte Möglichkeit bleibt, die 260 000 Euro aus der Gemeindekasse zu zahlen. Was bei der nach wie vor schwierigen Haushaltslage Nittels ebenfalls nicht einfach ist, schließlich fehlt schon für 2006 eine gute halbe Million Euro. Wunschprojekte wie eine Nordic-Walking-Strecke (2500 Euro) und eine Kanu-Anlegestelle (12 000 Euro) dürften dadurch noch einmal in weitere Ferne rücken. Keine Frage: Der neue Nitteler Ortsbürgermeister, der am 21. Januar gewählt wird, hat keinen einfachen Start vor sich. c.wolff@volksfreund.de

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