Pfadfinderstamm St. Franziskus feiert 50. Geburtstag

Saarburg · Eine Woche lang Abenteuer und Lagerfeuerromantik mit Gästen aus vielen Ländern, so haben die Pfadfinder des Stammes St. Franziskus im Kammerforst Saarburg- Beurig ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. An Nachwuchs fehlt es nicht, jedoch an jungen Scouts, die Verantwortung übernehmen wollen.

 Pfadfinder aus vielen Ländern feiern gemeinsam.TV- Foto: Herbert Thormeyer

Pfadfinder aus vielen Ländern feiern gemeinsam.TV- Foto: Herbert Thormeyer

Saarburg. In möglichst kurzer Zeit ein Spiegelei auf einem Spaten über einem Feuer braten und dafür auch das Holz im Wald suchen. Solchen Aufgaben stellten sich junge Pfadfinder in einer Stafette am Tag der offenen Tür im Lager des Jugendzeltplatzes Kammerforst.
Ein halbes Jahrhundert pflegen die derzeit rund 40 Mitglieder des Stammes St. Franziskus Saarburg-Beurig die Freundschaft mit Pfadfindern aus aller Welt; mit England bereits seit 20 Jahren. Sie hatten 80 Scouts aus vielen Ländern zu Gast.
Schirmherr Landrat Günther Schartz sagte, Pfadfinder-Erziehung bilde den Charakter und stärke die soziale Verantwortung.
Seit 50 Jahren ist Heiner Steffens Vorsitzender des Stammes. Er war, gemeinsam mit Michael Witzel, ehemaliger Bürgermeister von Trier-Land, einer der Gründerväter des Stammes St. Franziskus, den es seit 1961 gibt. Mit acht Jahren war Steffens in den Stamm St. Laurentius eingetreten und hat diese Entscheidung bis heute nicht bereut.
Der heute 66-Jährige macht sich jedoch Sorgen um den Fortbestand des Stammes. Nicht wegen Nachwuchsmangel, sondern weil es an Gruppenleitern fehlt, die Verantwortung übernehmen wollen.
"Wir könnten ohne Probleme 100 Kinder aufnehmen, haben dafür aber kaum jemanden, der sich für die Leitung von Gruppen schulen lassen will", bedauert das Urgestein der Saarburger Pfadfinderschaft. "Früher waren die Kinder unkomplizierter", stellt Steffens im Rückblick fest. Im Vergleich zu den Freunden aus England seien die deutschen Kinder viel verwöhnter: "Ich habe den Eindruck, es geht uns zu gut." Außerdem sei die Konkurrenz anderer Freizeitangebote enorm gewachsen.
Mehrere Hundert Besucher nutzten die Gelegenheit, die Pfadfinder an ihrem Tag der offenen Tür zu besuchen. Der Gottesdienst unter freiem Himmel, zelebriert von Pastor Stahl, zog allein schon rund 300 Gläubige ins Zeltlager der Pfadfinder. Die Eltern der Scouts hatten reichlich gekocht und gebacken.
Von siebenjährigen Wölflingen bis zu erwachsenen Rovern wurde das Lagerleben gestaltet.
Michael (9) aus Biebelhausen ist seit einen Jahr dabei. Er sagt: "Es macht Spaß, in die Natur zu gehen. Da kann man viel erleben." Bereits seit 15 Jahren ist Felix Nohn aus Beurig Pfadfinder. Der 25-Jährige genießt die internationale Freundschaft und reiste auch schon zu Pfadfindern in viele Länder: "Man lernt, offen auf Menschen zuzugehen und baut Ängste ab." Respekt vor den Mitmenschen und der Schöpfung entstehe bei Pfadfindern von ganz allein. doth

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