Pfarreiengemeinschaft Schillingen startet durch

Waldweiler · Die Pfarreienlandschaft im Dekanat Hermeskeil-Waldrach wandelt sich weiter im Sinne des Strukturplans 2020. Mit der Pfarreiengemeinschaft Schillingen hat sich nun nach Hermeskeil-Beuren eine zweite große Gemeinschaft mit knapp 11 000 Gläubigen gebildet. Der Einladung zum gemeinsamen Geburtstagsfest in Waldweiler folgten etwa 450 Menschen.

 Gläubige aus allen Orten der neuen Groß-Pfarreiengemeinschaft Schillingen feiern in Waldweiler deren Gründung gemeinsam. TV-Foto: Ursula Schmieder

Gläubige aus allen Orten der neuen Groß-Pfarreiengemeinschaft Schillingen feiern in Waldweiler deren Gründung gemeinsam. TV-Foto: Ursula Schmieder

Waldweiler. Gottesdienste in restlos besetzten Kirchen sind alles andere als alltäglich. In der mit 350 Sitzplätzen ausgestatteten Pfarrkirche in Waldweiler haben Kirchgänger einen solchen Andrang erleben können. Etwa 450 Menschen waren der Einladung gefolgt, den gemeinsamen Weg der neuen Groß-Pfarreiengemeinschaft Schillingen "mit einem Zeichen der Verbundenheit" zu beginnen. Aus allen Orten der neuen Gemeinschaft (siehe Extra) waren Gläubige gekommen, um daran teilzunehmen.
Der große Andrang lässt Pfarrer Thomas Linnartz optimistisch nach vorne schauen. "Das ist eine tolle Sache hier", lobte er die Motivation der Menschen. Dem neuen Team stünden "jede Menge" Ehrenamtliche zur Seite. Ängste, die vielen Aufgaben der großen Gemeinschaft nicht bewältigen zu können, hat er daher nicht: "Bei so vielen Leuten, die gekommen sind, habe ich keine Sorge", versicherte Linnartz. Dennoch ist er sich bewusst, dass es noch "Ecken" gibt und an der Basis auch kritische Stimmen.
So ließ Waltraud Kolling - in Reinsfeld Mitglied des Verwaltungsrates, der Frauengemeinschaft und des Kirchenchores - am Rande der Feier Enttäuschung anklingen. "Wir sind ins kalte Wasser geworfen worden", räumte sie ein, sich etwa überfordert und allein gelassen zu fühlen. Dennoch will sie der Gemeinschaft eine Chance geben: "Lassen wir uns mal überraschen, was auf uns zu kommt."
Marianne Ackermann aus Hentern steht vor allem den künftigen weiten Wegen noch skeptisch gegenüber. Einerseits sei es zwar schön, "wenn viele zusammen sind". Doch bis nach Reinsfeld brauchten sie mit dem Auto schon 20 bis 30 Minuten. Dennoch will auch sie das Beste aus dem Neuanfang machen. Für Hildegard Zender aus Waldweiler überwog am Festtag die Freude über die gut besuchte Messe: "Es ist schön, dass mal wieder mehr Leute zusammenkommen."
Kaplan Axel Feldmann und Diakon Klaus Elfert ermutigten die Menschen in einer Dialog-Predigt "alle sollen eins sein". Das Annähern über Grenzen hinweg sei auch eine gewaltige Integrationsleistung der ersten christlichen Gemeinden gewesen, sagte Feldmann. Laut Elfert gilt es nun für die neun, früher eigenständigen Pfarreien der Gemeinschaft, den "gemeinsamen Weg in die Zukunft" zu gestalten. ursRund 11 000 Gläubige zählen zu der neuen Pfarreiengemeinschaft Schillingen. Neben sämtlichen Gemeinden der Verbandsgemeinde Kell am See mit Baldringen, Greimerath, Heddert, Hentern, Kell, Lampaden, Mandern, Paschel, Schillingen, Schömerich, Vierherrenborn, Waldweiler und Zerf ist aus der VG Hermeskeil Reinsfeld mit im Boot. Betreut werden die Menschen von einem Team aus vier hauptamtlich Beschäftigten: Pfarrer Thomas Linnartz, Kaplan Axel Feldmann, Diakon Klaus Elfert und Gemeindereferentin Anita Ludwig - sowie vielen Ehrenamtlichen. urs

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