Kommunalpolitik Pfarrhaus Nittel: Wer hat das Sagen bei der Renovierung?

Nittel · Der Umbau des Pfarrhauses Nittel läuft schleppend. Die Politiker sind sich uneins darüber, wer Aufträge vergeben darf.

 Der Umbau des Nitteler Pfarrhauses geht nur mühselig voran. Der Ortsgemeinderat beriet die weitere Vorgehensweise.

Der Umbau des Nitteler Pfarrhauses geht nur mühselig voran. Der Ortsgemeinderat beriet die weitere Vorgehensweise.

Foto: Jürgen Boie/Jürgen Boie

Für Roland Steinbach von der Unabhängigen Bürgerliste Nittel (UBN) ist die Sache klar: Der Nitteler Ortsgemeinderat muss sich mit allen Auftragsvergaben rund um die Sanierung und den Umbau des ehemaligen Pfarrhauses im Detail kümmern. 1,7 Millionen Euro soll das Projekt kosten. „Ortsbürgermeister Peter Hein möchte, dass er Aufträge zusammen mit den Beigeordneten und den Fraktionsvorsitzenden auch ohne Gemeinderatsbeschluss vergeben kann“, sagt Steinbach. Dieses Vorgehen sei nicht in Ordnung, zumal die beiden Beigeordneten noch nicht einmal Ratsmitglieder seien.

Ortsbürgermeister Peter Hein verweist darauf, dass der Zeitrahmen des Umbaus sowieso schon aus den Fugen geraten sei. Architektin Vanessa Neukirch aus Trier rechnet mit ungefähr sechs Monaten Verzögerung: „Der Innenputz wurde fehlerhaft ausgeführt und muss wieder abgeschlagen werden.“

Ein Bauzeitenplan wurde im Februar aufgestellt. Demnach sind in den nächsten Wochen Putzarbeiten innen, Fensterarbeiten, Fensterbänke, Innen- und Außentüren, Fassadenarbeiten, Putz- und Malerarbeiten, Trockenbauarbeiten und die Außenanlagen fällig. Hein regt nun an, dass Aufträge bis zu einer Summe von 50 000 Euro von ihm, den Fraktionsvorsitzenden und den Beigeordneten ohne weitere Debatte im Ortsgemeinderat vergeben werden können. „Wenn es zeitlich passt, soll natürlich der Rat entscheiden. Doch da die nächste Sitzung voraussichtlich erst im Mai stattfinden würde, drohen weitere Verzögerungen in der Fertigstellung“, erläutert Hein.

Marco Mich (UBN) kritisiert, dass beispielsweise über die Außenanlagen noch gar nicht gesprochen worden sei und daher eine Auftragsbewilligung ohne grundsätzliche Einigung im Ortsgemeinerat nicht akzeptabel wäre. Auch andere Ratsmitglieder bemängelten, dass die notwendigen Arbeiten nur sehr nebulös beschrieben seien. „So geht das nicht!“, sagt UBN-Fraktionschef Ingo Müller. Am Ende einigte sich der Rat mit fünf Gegenstimmen, zwei Enthaltungen und acht Jastimmen auf die von Hein favorisierte Vorgehensweise.

Raser in Rehlingen Weitere Diskussionen gab es, als Kenneth Pfaffenberger, Vater von zwei Kindern, in der Einwohnerfragestunde die seiner Meinung nach unzureichenden Geschwindigkeitsmessungen im Ortsteil Rehlingen kritisierte: „Die Messungen müssen stattfinden, wenn morgens die Luxemburg-Pendler durch den Ort rasen, während die Kinder auf der Straße auf den Schulbus warten.“

Pfaffenberger hat beobachtet, dass Autofahrer über den Bordstein fahren, um am haltenden Schulbus vorbeizukommen. „Dabei hält der Bus extra in der Mitte der Straße, damit die Kinder gefahrlos einsteigen können“, sagt der Anwohner. Ortsbürgermeister Hein versprach, dass die Verwaltung noch einmal Messungen vornehmen würde, obwohl die bereits durchgeführten Messungen keine einzige Geschwindigkeitsüberschreitungen angezeigt hätten.

„Der neue Termin muss dann aber auch morgens um 7.30 Uhr stattfinden, wenn die kritische Zeit ist“, verlangt Iris Krienke (SPD). Peter Klassen schimpft über die Konzer Verwaltung. Seit mehr als einem Jahr sei es nicht gelungen, das beim letzten Starkregen angeschwemmte Gerümpel aus einem Bachlauf zu entfernen. Auch die Gullys würden zu selten gereinigt und daher bei heftigen Regenfällen sofort überlaufen. Hein bestätigte, dass die Aufräumarbeiten trotz Beauftragung noch nicht erledigt seien und versprach, sich darum zu kümmern.

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