Pflegeskandal: Aufsichtsbehörde schließt Seniorenheim im Hochwald wegen "Bedrohung für Leib und Leben"

Losheim · Wegen gravierender Mängel muss eine Seniorenpension im saarländischen Losheim am See dichtmachen. Neun ältere Menschen sollen dort nach Erkenntnissen der Heimaufsicht in katastrophalen Zuständen gelebt haben.

Die Behörde ordnete deswegen die Schließung der Einrichtung zum 7. März an, wie das Sozialministerium am Dienstag in Saarbrücken mitteilte. Die am Montag versandte Schließungsverfügung sei mit einer "Bedrohung für Leib und Leben" der dort lebenden Menschen begründet worden, sagte eine Sprecherin. Die betroffenen Pflegepatienten sollen jetzt voraussichtlich ambulant betreut oder in anderen Heimen untergebracht werden.

Bei Kontrollen im vergangenen Jahr habe die Heimaufsicht festgestellt, dass die Betreiberin nur eine ambulante Betreuung angemeldet, faktisch aber ein Heim betrieben habe. Die Geschäftsführerin des "Seniorenservices" lehnte am Dienstag eine Stellungnahme ab.

Über die Ergebnisse der Kontrollen hatte zuerst die Saarbrücker Zeitung berichtet. So soll die gesundheitliche und ärztliche Betreuung der Pflegepatienten nicht gewährleistet sein. Medikamente sollen verabreicht worden sein, die nicht der ärztlichen Verordnung entsprachen. Auch sollen Waschgelegenheiten in den Zimmern sowie Fachpersonal fehlen.

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