Pilger, Papst und Prachtentfaltung

Es ist Mittwochmorgen 3.30 Uhr: Die Sängerinnen, Sänger und Freunde des Kirchenchores "Cäcilia" Zerf/Hentern sitzen in einem komfortablen Reisebus und erhalten von ihrem Präses, Pastor Klaus B. Stankowitz, den Pilgersegen. Vor ihnen liegt eine viertägige Pilgerreise nach Rom…

Zerf/Hentern. (red) Über den Flugplatz Hahn ging es in die italienische Hauptstadt. Am Flughafen Ciampino stand ein Bus bereit, der die Gruppe von 51 Personen direkt vor den Petersplatz brachte. Rechtzeitig zur allgemeinen Papstaudienz, die mittwochs von 10.30 bis 12 Uhr stattfindet. Es blieb noch ausreichend Gelegenheit, einen gemeinsamen Platz unter Tausenden von Pilgern zu finden, an dem Benedikt XVI. mit seinem Papamobil nur einige Meter entfernt vorbeifuhr. Sein Blick ruhte einige Sekunden auf der Pilgergruppe aus Zerf und den umliegenden Orten, und sein päpstlicher Segen wurde ihr zuteil. Mit großem Jubel wurde die offizielle Begrüßung des Kirchenchores Zerf/Hentern durch den Vatikan von der Pilgergruppe gefeiert. Nach einer kleinen Stärkung stand eine mehrstündige, von einer deutschen Römerin geführte Stadtrundfahrt an. Dabei spielten alle bedeutenden Bauten, geschichtlichen Daten, die Entstehung Roms und der Gesamtüberblick über die Stadt eine wichtige Rolle. Es stellte sich heraus, dass danach jeder in der Lage war, die Sehenswürdigkeiten Roms auf eigene Faust zu erkunden. Schwerpunkt des zweiten Tages war die Besichtigung des antiken Rom. Obwohl nur in Ruinen erhalten, konnte sich doch jeder ein Bild davon machen, welche Baukunst und Pracht dort ihren Ursprung hatte. Für den Chor kam der Höhepunkt der Pilgerreise am Freitag. Nach längerem Warten in der Schlange war es endlich geschafft, in die Vatikanischen Museen zu gelangen und unter fachkundiger Führung diese und die Sixtinische Kapelle zu besichtigen. Die hier gehorteten Kunstschätze sind weltweit kaum zu überbieten und beeindruckten alle. Viele stellten aber auch die Frage, wie es möglich ist, solche Schätze anzuhäufen und zu erhalten. Die Prachtentfaltung in Marmor und Gold überwältigte die Besucher aus dem Hochwald. Danach kam auf den Kirchenchor Zerf/Hentern die Aufgabe zu, im Petersdom um 17 Uhr die Messe mitzugestalten. Lob von Domherren und ´fremden Besuchern

Rechtzeitig vor deren Beginn fand sich der Chor im Petersdom ein und wurde von den Verantwortlichen auf den Chorplatz hinter der Hauptorgel des Petersdoms geführt. Unter der Leitung seiner Chorleiterin Beatrix Groß wurde das Sechsherrenamt im Hauptschiff des riesigen Petersdomes mitgestaltet. Judith Schwickerath begleitete den Chor auf der großen Domorgel. Für die Mitgestaltung der Messe gab es am Ende viel Lob von fremden Messebesucher für die Darbietungen des Chores. Auch die Domherren waren von der Leistung des Chores angetan. Nach diesem großen Ereignis stand die Zeit bis zur Abfahrt zur freien Verfügung. Den Abschluss bildete ein Kurzabstecher nach Castel Gandolfo, Sommersitz des Papstes in den Albaner Bergen. Wer bisher noch nicht genug römisches Eis bekommen hatte, nutzte dort die letzte Gelegenheit. Mit einer kleinen Weinprobe in einem Lokal in Frascati und einigen Liedern klang die ereignisreiche und sehr harmonische Reise aus. Im nächsten Jahr ist der Chor zum Chorfestival nach Vezelay in Burgund eingeladen. Er sieht das als eine tolle Herausforderung.

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