Pläne für die Saarstraße: Engpass stößt auf Widerstand

Hermeskeil · Wenn die Bauarbeiten in der Koblenzer Straße 2018 beendet sind, will die Stadt Hermeskeil mit dem Ausbau der Saarstraße weitermachen. Die ersten Entwürfe haben allerdings noch Schwachstellen.

 In der Saarstraße soll die Fahrbahn vor der Einmündung zur Züscher Straße leicht verengt werden. Außerdem plant der Landesbetrieb Mobilität nur noch einen statt zwei Fahrstreifen. Vertreter der Stadt haben noch Diskussionsbedarf. TV-Foto: Christa Weber

In der Saarstraße soll die Fahrbahn vor der Einmündung zur Züscher Straße leicht verengt werden. Außerdem plant der Landesbetrieb Mobilität nur noch einen statt zwei Fahrstreifen. Vertreter der Stadt haben noch Diskussionsbedarf. TV-Foto: Christa Weber

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Hermeskeil Die Koblenzer Straße ist seit Monaten eine Großbaustelle. Zurzeit wird der Abschnitt hinter dem Krankenhaus bis zur Einmündung der Züscher Straße ausgebaut. Der Verkehr im Innenstadtring fließt deshalb seit März einspurig in beide Richtungen. Das wird noch bis Frühjahr 2018 so sein. Dann soll der Ausbau der durch Hermeskeil führenden Bundesstraße 327/Koblenzer Straße abgeschlossen sein.
Die Stadt möchte aber gleich weitermachen und 2018 die direkt ans Ausbauende anschließende Saarstraße erneuern lassen (siehe Grafik). Zuständig für die Planung ist der Landesbetrieb Mobilität (LBM). Der Leiter der Trierer Planungsabteilung, Benedikt Bauch, hat im städtischen Haupt- und Finanzausschuss präsentiert, wie sich der LBM die Straße künftig vorstellt.

Was ist geplant? Aus der zweispurigen Fahrbahn soll laut Entwurf nur ein 3,60 Meter breiter Fahrstreifen werden. Der Parkplatz bleibt erhalten, je nach Neigungswinkel der Parkbuchten könnten bis zu 14 Stellplätze entstehen. Richtung Züscher Straße ist ein kurzer Abbiegestreifen vorgesehen. Dort soll in Höhe der Arztpraxis die Fahrbahn eingeengt werden, um den Verkehr abzubremsen.
Problem mit Engstelle Große Bedenken hatten mehrere Ausschussmitglieder gegen die geplante Engstelle vor der Praxis. René Treitz (SPD) wies darauf hin, dass dort häufiger Krankenwagen oder Taxis anhielten. Bei nur einer Fahrspur seien diese nicht mehr zu umfahren.

Ein- oder zweispurig? Markus Forster (CDU) und Ottmar Muno (Piraten) äußerten generelle Zweifel, dass der Verkehr bei nur noch einer Fahrspur ausreichend fließen werde. Forster fragte nach konkreten Zahlen zur Verkehrsbelastung während der "Stoßzeiten". Laut Bauch sind täglich 12 000 Fahrzeuge auf der Straße unterwegs, etwa 1200 in den "Spitzenstunden" frühmorgens und nachmittags. "Bei der Zahl kann man aber davon ausgehen, dass der Verkehr fließt", erklärte der Planer. Forster und Muno forderten, auch eine alternative Planung für zwei Spuren vorzulegen und erinnerten daran, dass ein Testbetrieb mit einer Spur im Winter "aus Sicherheitsgründen" abgebrochen worden sei. Hans-Joachim Trösch (Bürger für Bürger, BfB) hielt dagegen. Der Test sei nur vorzeitig beendet worden, weil die Markierungen schlecht zu sehen gewesen seien. "Außerdem gab es einen Konsens, dass im Innenstadt-Ring zu schnell gefahren wird und wir dagegen etwas tun wollen", sagte Trösch. Deshalb werde im aktuellen Bauabschnitt der Koblenzer Straße bereits einspurig geplant, das wolle man in der Saarstraße nun genauso fortsetzen. Bliebe es bei zwei Spuren, sehe er "keine Notwendigkeit, überhaupt gestalterisch einzugreifen", betonte Queck.

Abstimmungsbedarf Die evangelische Kirchengemeinde will das Umfeld ihres Gotteshauses und den angrenzenden Parkplatz barrierefrei umgestalten (siehe Info). Pfarrerin Heike Diederich erklärte, sie sei nach einem Gespräch mit dem LBM davon ausgegangen, dass beide Planungen sich nicht "tangierten". Nun sehe sie aber doch Abstimmungsbedarf.
Vor allem bei einer geplanten Ausbuchtung vor der Kirche, mit der die Einfahrt aus der Trierer Straße und aus Richtung Nonnweiler verengt werden soll. "Die lenkt den Blick weg von der Kirche und dem neu gestalteten Platz", sagte Diederich. Sie frage sich daher, ob man diese Einbuchtung "etwas zurücknehmen" könnte. Der LBM signalisierte Gesprächsbereitschaft.

Zeitplan Der Stadtrat wird sich am 23. Mai mit den Entwürfen befassen. Bis Ende Juni muss laut Bauch eine Entscheidung fallen, wie ausgebaut werden soll. "Wir sollten uns jetzt nicht verhaken", mahnte Queck. Sonst werde der Ausbau an der Züscher Straße stoppen und die Saarstraße auf absehbare Zeit nicht angepackt. Den LBM bat Queck, dem Rat auch einen Entwurf ohne die Engstelle an der Praxis vorzulegen.Kirchenumfeld wird neu gestaltet Das Erscheinungsbild der evangelischen Kirche in Hermeskeil soll sich 2017/18 deutlich verändern. Die Kirchengemeinde plant einen neuen Anstrich im Innenraum und an der Außenfassade. Die Treppenstufen am Hauptportal und am Toiletten-Gebäude sind für ältere Kirchgänger ein Hindernis. Deshalb sollen sie durch Rampen ersetzt werden. Herzstück der Neugestaltung wird der Platz links neben dem Haupteingang, auf dem zurzeit Autos parken. Daraus soll eine durchgängig barrierefreie Fläche bis zum Kircheingang werden, gepflastert und von Bäumen eingerahmt. Die Stadt will das Parkplatz-Grundstück dafür an die Kirchengemeinde übertragen.

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