Plagiat oder nicht?

Ja, ich war bei der Münzbörse in Konz am Sonntag. Ich war auch zu dem Zeitpunkt da, als diese Häschenmünze verschwunden ist.

- Na, ist Ihnen etwas aufgefallen? Wenn nicht, verrate ich es Ihnen. Genau mit diesen zwei Sätzen habe ich schon vorige Woche meine Kolumne begonnen.

Nun, ich habe jetzt dummerweise vergessen, die Anführungszeichen zu setzen. Bevor Sie mich aber mit irgendwelchen Vorwürfen überschütten wollen, müsste man ja erst mal klären, ob man auch ein Plagiat betreibt, wenn man von sich selbst abschreibt. Ich glaube, ich schalte da mal lieber die Uni in Trier oder wegen mir auch die in Bayreuth ein. Doch pssst, wo wir gerade so schön dabei sind: Ich muss Ihnen noch viel mehr gestehen. Ja, ich habe gleich fünf Spione, die beim TV angestellt sind. Fürs wöchentliche Lästern hält mich ein junge Reporterin über alles Wissenswerte aus Saarburg auf dem Laufenden. Ihr Kollege kennt sich in Konz bestens aus. Zwei routinierte Redakteure versorgen mich mit allen wichtigen Infos aus den Verbandsgemeinden Schweich, Ruwer und Trier-Land, und auch im Hochwald-Gebirge habe ich einen Mittelsmann.

Zugegeben: Einen Doktortitel hat keiner aus diesem Quintett. Andererseits geht's bei mir ja nicht um eine hochakademische Dissertation, sondern um eine kleine Kolumne wider den tierischen Ernst. Und dafür haben Sie ja neulich in Aachen einem Mann in Abwesenheit einen Orden verliehen, der meine Probleme bestimmt ganz gut verstehen kann. Nicht wahr, Herr Freiherr zu Guttenberg?

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