Platz schaffen für die Kleinsten

IRSCH. Auch bei Irscher Eltern sind Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren begehrt wie warme Semmeln, wenngleich es in den öffentlichen Einrichtungen des Orts derzeit kein entsprechendes Angebot gibt. Rund 10 000 Euro will die Gemeinde deshalb in die Entwicklung eines Ausbaukonzepts für den Kindergarten stecken.

Wenn Papa arbeiten geht und auch Mama zum Unterhalt der Familie beitragen will oder gar muss, ist - sofern Kinder unter drei Jahren im Haus sind - nicht selten guter Rat teuer. "Wohin bloß mit dem Nachwuchs?", lautet dann die Frage. Von der Antwort hängt es letztlich ab, ob ein Doppelverdiener-Haushalt realisierbar ist oder nicht. Wohl dem, der dann auf die Großeltern zurückgreifen kann. Aber immerhin: Ab 2010 hat jedes Kind unter drei Jahren einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz in einer öffentlichen Einrichtung. Bereits heute gibt es in vielen Gemeinden und Städten entsprechende Angebote.Weiterentwicklung des Orts Rechnung tragen

"Auch in Irsch ist der Bedarf groß", erklärte Elisabeth Philippi, Gesamtleiterin für die Bereiche Konz und Saarburg der Kita GmbH, in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats. Die Kita ist Betreiberin des Kindergartens Irsch, der derzeit ausschließlich Kinder ab dem dritten Lebensjahr aufnimmt. Nach dem Willen der Gemeinde soll sich das ändern. In der Sitzung sprachen sich die Irscher Ratsherren dafür aus, das Kindergartengebäude weiter auszubauen, um künftig die Aufnahme von Mädchen und Jungen ab dem zweiten Lebensjahr zu ermöglichen. Damit will die Gemeinde einerseits der Weiterentwicklung des Orts vor dem Hintergrund der Entstehung neuer Baugebiete und der damit verbundenen Ansiedlung junger Familien Rechnung tragen. Andererseits soll auf diese Weise der Grundschulstandort Irsch langfristig gesichert werden. Beim geplanten Ausbau des Kindergartens soll sowohl die Ganztagsbetreuung als auch die Betreuung von Kindern ab dem zweiten Lebensjahr berücksichtigt werden. Für letztere sollen zunächst zwölf Plätze entstehen. Darüber hinaus ist an das Schaffen von Möglichkeiten zur Zubereitung von Mahlzeiten vor Ort gedacht. Nach Auskunft von Ortsbürgermeister Jürgen Haag hat die Gemeinde bereits das Kindergartengebäude unter die Lupe genommen und Ausbaumöglichkeiten sondiert. "Denkbar ist ein Ausbau des Dachgeschosses", sagt Haag. Zunächst soll ein Ausbaukonzept entwickelt werden, für das die Gemeinde rund 10 000 Euro als "außerplanmäßige Ausgabe" bereit stellen will. Auch das Landesjugendamt soll in die Entwicklungsphase eingebunden werden. Obwohl man derzeit noch keine Angaben zu den Gesamtkosten machen könne, seien Baukostenzuschüsse in Höhe von 40 Prozent vom Landkreis Trier-Saarburg zu erwarten, erklärte der Ortschef. Die Pläne zum Erstellen eines Nutzungskonzepts im Zusammenhang mit dem Ausbau des Kindergartens stießen in allen Fraktionen des Gemeinderats - CDU, SPD und Freie Wähler - auf breite Zustimmung. Zunächst wolle man sich auf die Suche nach einem "geeigneten Architekten" machen, hieß es. Außerdem erhielt die Verbandsgemeinde Saarburg den Auftrag, weitere Möglichkeiten zur finanziellen Förderung des Vorhabens zu überprüfen. Bereits seit Beginn des laufenden Schuljahrs besteht an der Grundschule Irsch ein Betreuungsangebot für die Nachmittagsstunden. Derzeit nutzen zwölf Schüler das Angebot des von der Gemeinde beauftragten Sozialwerks Saar-Mosel. Die Kosten werden im Wesentlichen durch die Monatsbeiträge - 35 Euro pro Kind - gedeckt. Insgesamt 1800 Euro je Schuljahr stammen von der Gemeinde als Schulträger. Im gleichen Zeitraum zahlt das Land einen Zuschuss von 2046 Euro. Um die Landeszuweisung auch im kommenden Schuljahr zu erhalten, hatte der Gemeinderat sowohl die Fortsetzung des Betreuungsangebots als auch die Bereitstellung von Gemeindemitteln als Voraussetzung für einen Zuschussantrag zu beschließen. Der Beschluss erfolgte einstimmig.

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