Platzregen über Konz

Das Unwetter, das am späten Mittwochvormittag über Konz gezogen ist, hat zwar keine schweren Schäden verursacht, hielt aber die Feuerwehren aus Stadt und Verbandsgemeinde auf Trab. In sieben Gemeinden fiel kurzzeitig der Strom aus.

Konz. Vollgelaufene Keller, überschwemmte Straßen, umgefallene Bäume: Zu 45 Einsätzen mussten die Freiwilligen Feuerwehren aus Konz, Könen, Wasserliesch, Oberbillig, Temmels, Tawern, Wawern und Filzen-Hamm am Mittwochvormittag ausrücken. Die "Wiltinger Kupp" war mit Schlamm und Geröll überspült. In Könen hatte der Wind einen größeren Baum auf die B 51 geworfen, wegen der Räumarbeiten musste die Bundesstraße kurz gesperrt werden. Auch in Konz-Berendsborn und in Karthaus sorgten auf die Straße gespültes Erdreich und kleinere umgeknickte Bäume für Verkehrsbehinderungen. Mehrere Keller und sogar Erdgeschosse liefen voll Wasser. Das Pfarrheim St. Nikolaus war ebenfalls betroffen: Pastor Georg Dehn schob eigenhändig mit einem Gummiabzieher das in den Keller gelaufene Wasser gen Abfluss. Besonders stark traf es den Sperberweg in Roscheid: "Fast der ganze Straßenzug stand unter Wasser", berichtet Jan Sevenich. "Die Anwohner waren regelrecht geschockt, so was hatten sie noch nicht erlebt", erzählt der Leiter der Einsatzzentrale bei der Freiwilligen Feuerwehr Konz. Auch in das Feuerwehrgerätehaus selbst floss der Regen, der Hof war mit abgeknickten Ästen und Blättern übersät. "Es waren zwar ungewöhnlich viele Einsätze, aber es lief alles glatt", berichtet der Konzer Feuerwehrmann Roman Werner. Der Bauhof der Stadt Konz half bei der Räumung der Gemeindestraßen, auch die Straßenmeisterei Saarburg war im Einsatz. "Die Höhe der Schäden ist noch nicht absehbar, dürfte sich aber im Rahmen halten", sagte Klaus Zimmermann, stellvertretender Dienstgruppenleiter der zuständigen Polizeiinspektion Saarburg. Für rund zehn Minuten fiel in Nittel, Wiltingen, Wawern, Kanzem, Onsdorf, Wellen und Rehlingen der Strom aus. Das Thermometer sank um sechs Grad

Im übrigen Gebiet des Kreises Trier-Saarburg regnete, blitzte und donnerte es zwar ebenfalls heftig, Schäden gab es jedoch weder in Trier, Schweich, Hermeskeil oder Saarburg zu vermelden. Über Trier zog das Gewitter gegen elf Uhr. Innerhalb von 20 Minuten sank bei der Wetterwache auf dem Petrisberg die Temperatur von 24 auf 18 Grad Celsius. Mehr als zwölfLiter Regen pro Quadratmeter fielen innerhalb von zehn Minuten. Die tief hängenden, dunklen Gewitterwolken und der Regen beschränkten die Sicht auf rund 200 Meter. Die stärkste Sturmbö war 55 Stundenkilometer schnell. "Das entspricht Windstärke sieben", erklärte Stephan Naeve von der Petrisberg-Wetterwarte. Weil Konz, das keine eigene Wetterstation hat, tiefer liegt als der Petrisberg, könne das Gewitter dort allerdings durchaus heftiger gewesen sein. Von der drückenden Schwüle erlöste das Gewitter die Region nicht: Gegen 13 Uhr stieg die Temperatur auf dem Petrisberg wieder auf 20 Grad und die relative Luftfeuchtigkeit auf 96 Prozent. Für heute, Donnerstag, meldet Naeve deutlich besseres Wetter: "Trockener und weniger schwül", prognostizierte der Wetterexperte.

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