Podologie - ein junger Beruf stellt sich vor
Trier · Mit der Podologie, der nichtärztlichen Heilkunde am Fuß, startet ab dem 1. April in Trier ein neuer Ausbildungsgang. Möglich machen das die Medischulen in Trier, eine private Einrichtung in der Christophstraße
Trier. Fünf Standorte haben die Medischulen in Deutschland. In Trier bietet die private Einrichtung bislang Ausbildungsgänge zu Physio- und Ergotherapeuten an. Hier kooperiere man mit Kliniken und Praxen in Trier und dem weiteren Umfeld, erläutert Medischulen-Geschäftsführer Berthold Jung. Dazu gehöre auch eine enge Zusammenarbeit mit der Hochschule Trier, die die Möglichkeit eines Studiums mit Bachelorabschluss offeriere.
Neu ist an der Medischule die Ausbildung zum Podologen. Diese Tätigkeit umfasst alle Maßnahmen der Prävention, Therapie und Rehabilitation an gesunden, von Krankheit bedrohten oder bereits geschädigten Füßen, besonders bei Diabetikern. "Podologen führen auf ärztliche Anordnung oder unter ärztlicher Aufsicht Behandlungsmaßnahmen am Fuß durch", erläutert Jung das Aufgabenfeld. Zwei Jahre dauert die Ausbildung für dieses umfangreiche Arbeitsgebiet in Vollzeit, ein Jahr länger in Teilzeit. Da die Medienschulen in privater Trägerschaft sind, fallen bei der Vollzeitausbildung zum Podologen zwei Jahre lang monatliche Kosten in Höhe von 340 Euro an. Die Nachfrage nach podologischen Behandlungen sei in den vergangenen Jahren stark gestiegen, weiß der Geschäftsführer. Die Ursache dafür sieht er zum einen in dem demographischen Wandel, aber auch in den berufspolitischen Aktivitäten. "Podologen zählen zu den Heilmittelerbringern und arbeiten interdisziplinär in einem Netzwerk von Ärzten, Therapeuten und Krankenkassen."
Zur Ausbildung wird zugelassen, wer das 16. Lebensjahr vollendet und die gesundheitliche Eignung zur Ausübung des Berufes hat. Erwartet wird ein Realschul- oder zumindest gleichwertiger Schulabschluss oder aber eine nach dem Hauptschulabschluss abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens zweijähriger Dauer. Laut Berthold Jung soll jährlich eine Klasse mit zwölf bis 15 Schülern an den Start gehen, die von zwei ausgebildeten Podologen sowie weiteren Lehrkäften aus dem medizinischen und sozialwissenschaftlichen Bereich kommen. Der praktische Teil der Ausbildung könne auf Wunsch in den Medizentren erfolgen, die sich im gleichen Haus befinden.