Politik in Sorge um Krankenhäuser

Nach den Spekulationen über eine mögliche Schließung des Hermeskeiler Krankenhauses (der TV berichtete) gibt es im Kreis Merzig-Wadern erhebli- che Befürchtungen, dass ähnli- che Schließungspläne der Ma- rienhaus GmbH auch für die Krankenhäuser im Hochwald bestehen. Dagegen formiert sich politischer Widerstand.

 Im Hochwald macht man sich Gedanken um die Zukunft des Krankenhauses in Wadern. Foto: SZ

Im Hochwald macht man sich Gedanken um die Zukunft des Krankenhauses in Wadern. Foto: SZ

Merzig-Wadern. CDU-Kreis-chef Jürgen Schreier (Foto: SZ) und FDP-Kreisvorsitzende Ma- rion Etringer (Foto: SZ) schei- nen der Marienhaus GmbH nicht zu trauen. "Wenn die Krankenhausgesellschaft, die die Kliniken in Losheim und Wadern betreibt, das ebenfalls zur Gesellschaft gehörende Krankenhaus Hermeskeil zur Disposition stellt, dann ist davon auszugehen, dass auch die Nachbarkrankenhäuser der selben Trägergesellschaft in höchster Gefahr sind", sagen die Politiker in einer gemeinsamen Erklärung. Schreier und Etringer erwarten daher von der Marienhaus GmbH Transparenz und Klarheit über deren genaue Absichten.

"Dass die Bevölkerung und die politisch Verantwortlichen von dritter Seite und nur durch Hörensagen an Informationen kommen, ist schlechter Stil. So etwas war ich bisher von der Marienhaus GmbH nicht ge- wohnt", macht Schreier einem gewissen Unmut Luft.

Von einem Ein-Standort-Mo- dell für die saarländischen Standorte Lebach, Wadern, Losheim unter Einbeziehung des Hermeskeiler Hauses aus der Zeitung zu erfahren, sei nicht hinnehmbar, so die bei- den Politiker.

Initiative für wohnortnahes Krankenhaus



Es sei bekannt, dass die beiden saarländischen Hochwald-Krankenhäuser trotz großer Kraftanstrengung der Ärzteschaft, des Pflegepersonals und der Bevölkerung, trotz Mitarbeiter-Abbaus und enger Zusammenarbeit über die Standorte hinweg defizitär arbeiten und daher ständig um ihre Existenz bangen würden.

Eine Zukunftslösung könne aber nur mit der Politik und nicht gegen sie erreicht werden.

Schreier und Etringer möchten daher ihre Kollegen von den anderen Kreisparteien dazu bewegen, eine Krankenhaus-Allianz für den Hochwaldraum zu bilden. Darin sehen sie eine gute Chance, gegenüber dem Krankenhausträger die Interessen der Hochwaldregion des grünen Kreises durchzusetzen.

"In dieser wichtigen Sache müssen wir gemeinsam agieren, sonst bieten wir eine offene Flanke," sagt Etringer.

Ziel der angetrebten Allianz, die von einer Bürgerinitiative begleitet werden soll, sei weiterhin das wohnortnahe Krankenhaus, auch im ländlichen Raum. Schreier und Etringer, die auch den Kreistag mit dem Thema beschäftigen wollen, abschließend: "Die Träger müs- sen ihre wahren Absichten unverzüglich auf den Tisch legen. Sollte dem Kreis Merzig-Wadern im Hochwaldraum die akutstationäre Versorgung vorenthalten werden, werden Bürger und Politik das nicht hinnehmen."

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