Politiker haben Zentrum und Karthaus im Blick

Konz · Verkehr, Innenstadtentwicklung und Schuldenbekämpfung sind die wichtigsten politischen Themen in der Konzer Stadtpolitik. Von Investitionen profitiert voraussichtlich der Stadtteil Karthaus am meisten.

Konz. Der Konzer Stadtrat kümmert sich 2012 in erster Linie um die Entwicklung der Innenstadt und von Konz-Karthaus. Die Förderprogramme Soziale Stadt (Karthaus) und Aktive Stadtzentren (Innenstadt) gehen in die Umsetzungsphase. Bei der Haushaltsdebatte im Konzer Stadtrat am Dienstag, 7. Februar, entscheidet sich, welche Projekte realisiert werden. Die Stadtratsfraktionen haben noch weitere Schwerpunkte für 2012.

Bernhard Henter
von der CDU meint: "Wir müssen die enorme Verschuldung in den Griff bekommen." Er plädiert für höhere Zuweisungen des Landes an die Kommunen. Allerdings müssten auch die Ausgaben - auch für die Soziale Stadt Karthaus und Aktive Stadtzentren - auf den Prüfstand. Die CDU wolle bei den neuen Investitionen realistisch bleiben - gerade weil sich die Stadt wahrscheinlich weiter verschulde. Er betont: Die Stadt habe sich in den vergangenen Jahren keinen Luxus geleistet, sondern nur die Pflichtaufgaben wie Kita- und Schulausbau umgesetzt. Er baut darauf, dass - gerade beim Programm Soziale Stadt - mit relativ geringen Investitionen etwas erreicht werden könne.

Auch für SPD-Sprecher Alfons Maximini hat der Stadtteil Karthaus Priorität. "Wir müssen das Programm Soziale Stadt vorantreiben", sagt er. Besonders im Bahnhofsumfeld müsse sich städtebaulich etwas ändern. Auch in der Innenstadt hat der Bereich am Bahnhof für ihn die größte Bedeutung. Hier hofft er auf den Investor, dass er hilft, das Gebäude zu erhalten und das Gebiet zu entwickeln.
Für das Zentrum sei es zudem wichtig, dass der Stadtrat keine Ausnahmen vom neuen Einzelhandelskonzept mehr zulasse. Besonders will sich Maximini - auch bei der Stadt Trier - für die Anbindung Roscheids an die Pellinger Straße einsetzen. Das sei für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs wichtig.

Hermann-Josef Momper
von der FWG kritisiert im Rückblick auf die hohen Ausgaben für den Ausbau von Kitas: "Die finanzielle Unterstützung des Landes war beschämend gering." Deswegen sei der Stadtrat gezwungen gewesen, die Steuern anzuheben. Mit Blick auf die Haushaltssitzung im Februar halte er Sparmaßnahmen für unumgänglich. 2012 sieht auch Momper die Schwerpunkte in Karthaus und in der Innenstadt. Um die Attraktivität der Innenstadt zu erhöhen, wolle die FWG ein zukunftweisendes Verkehrskonzept beauftragen. Momper verweist darauf, dass die Brücken- und die Granastraße entlastet und saniert werden müssten. Nur so könne die Stadt Leerstände bekämpfen.

Laut Claus Piedmont setzt sich die FDP für eine sinnvolle Investitionspolitik ein. Das Programm Soziale Stadt zeige, dass auch günstige Maßnahmen - zum Beispiel die Aufwertung des Klosterparks - einen Stadtteil sichtbar aufwerten könnten. Für den maroden Bahnhof in Karthaus sehe er allerdings keine mittelfristige Lösung, sagt Piedmont. Das Zentrum könne 2012 vor allem von der Sanierung der Granabrücke und der geplanten Aufwertung des Saar-Mosel-Zentrums durch einen Investor profitieren.
Für die Bahnhofstraße und den Hauptbahnhof erhofft sich die FDP ein stimmiges Gesamtkonzept, an dem der private Investor mitwirkt, der eine Kaufoption auf das Gebäude hat.

Die Grünen wollen sich laut Sascha Gottschalk für einen besseren Umgang mit Altbauten in der Stadt Konz einsetzen. "Es wird zu sorglos abgerissen und bei Neubauten zu wenig auf die Gestaltung geachtet", sagt er. Bei den Gemeindefinanzen sei eine strikte Ausgabenkontrolle wichtig. Gottschalk weist darauf hin, dass bei Investitionen vor allem auf Folgekosten geachtet werden müsse. Zudem setzen die Grünen auf Verkehrsberuhigung - vor allem in der Wiltinger Straße würden Schüler häufig gefährdet. "Beim öffentlichen Nahverkehr wollen wir Verbesserungen erreichen", erklärt Gottschalk. Seine Partei unterstütze auch weiter den "endlich eingeschlagenen Weg" hin zu erneuerbaren Energien.

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