Polizei ist den Sprühern auf der Spur

Konzer und Trierer Polizisten greifen gegen mutmaßliche Graffiti-Sprayer durch: Bei einem zeitgleichen Zugriff auf mehrere Wohnungen in Konz und Umgebung stellen sie belastendes Beweismaterial sicher. Bei den Verdächtigen handelt es sich um sechs junge Männer.

 Mühsame Arbeit: Das Beseitigen von Graffitis – wie auf diesem Symbolbild – kostet den Eigentümer der Fassade oft viel Geld – Aufwendungen, die womöglich der Täter später zahlen muss. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Mühsame Arbeit: Das Beseitigen von Graffitis – wie auf diesem Symbolbild – kostet den Eigentümer der Fassade oft viel Geld – Aufwendungen, die womöglich der Täter später zahlen muss. TV-Foto: Archiv/Fritz-Peter Linden

Konz. Dienstagmorgen in Konz und in Orten an der Obermosel: Während sich vielerorts die Berufstätigen auf ihren Arbeitstag vorbereiten, geht es woanders im Konzer Land ungewohnt hektisch zu. Zeitgleich verschaffen sich Polizeibeamte der Polizeiwache Konz gemeinsam mit Beamten der Bundespolizei Trier, der Wasserschutzpolizei Trier und der Bereitschaftspolizei Zutritt zu mehreren Wohnungen. Der Hintergrund: Die Ermittler haben sechs junge Männer im Visier, die sie schon länger in Zusammenhang mit Graffiti-Schmierereien bringen. Der Zugriff ist laut Polizei-Bericht eine Folge monatelanger, gemeinsamer Ermittlungen der Bundespolizeiinspektion Trier und der Polizei Konz.

Den sechs jungen Männern wird vorgeworfen, private und auch öffentliche Gebäude durch Farbschmierereien erheblich beschmutzt zu haben. Etwa die Hälfte der Taten wurde auf Bahnanlagen oder in Zügen begangen, teilt die Polizei mit.

Bei der gestrigen Durchsuchung haben die Beamten dann weitere belastende Beweismittel gefunden, die noch der weiteren Auswertung bedürfen.

Wer für welche Sprühereien verantwortlich ist, können die Polizisten dank geduldiger und aufwendiger Zuordnung der "Handschriften" zu den verschiedenen "Arbeiten" ermitteln. "Es ist schwer, die einzelnen Schriftzüge auseinanderzuhalten, da sie sich oft überlagern", erläutert Kriminalhauptkommissar Armin Wacht, kommissarischer Leiter der Polizeiwache Konz. Zudem müssten sie die feinen Unterschiede zu Nachahmern herausfiltern - eine Arbeit, die sich bezahlt macht. Denn allein der Schaden, den die sechs jungen Männer durch die Farbschmierereien und illegalen Graffiti verursacht haben sollen, beläuft sich auf einen fünfstelligen Betrag.

Vor diesem Hintergrund weist die Staatsanwaltschaft Trier darauf hin, dass neben den strafrechtlichen Konsequenzen auch zivilrechtliche Forderungen der Geschädigten auf die Täter zukommen können. Soll heißen: "Neben einer Bestrafung könnte es sein, dass die Täter auch zur Kasse gebeten werden", erläutert Kommissar Wacht.

Die Polizei gibt sich mit den weiter andauernden Ermittlungen gegen die sechs jungen Männer noch lange nicht zufrieden. Sie sucht weitere Graffiti-Sprüher und zählt dabei auf die Mithilfe aus der Bevölkerung. Zeugen, die brauchbare Hinweise liefern, die zur Aufklärung der Tat führen, wird eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro in Aussicht gestellt. Die Polizeiwache Konz ist telefonisch zu erreichen unter 06501/92680.

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