Polizist auf neuem Posten

Ein professioneller Spurensucher und passionierter Fußballer bestimmt in den nächsten fünf Jahren, wo's langgeht in dem 1300-Einwohner-Dorf Gusenburg. Der TV stellt den neu- gewählten Ortsbürgermeister Josef Barthen (52) vor.

 Gusenburgs neuer Ortsbürgermeister Josef Barthen vor „seiner“ ersten wichtigen Baustelle. In Bälde soll mit der Neugestaltung des Dorfbrunnens begonnen werden. TV-Foto: Axel Munsteiner

Gusenburgs neuer Ortsbürgermeister Josef Barthen vor „seiner“ ersten wichtigen Baustelle. In Bälde soll mit der Neugestaltung des Dorfbrunnens begonnen werden. TV-Foto: Axel Munsteiner

Gusenburg. "Von diesem Ergebnis hätten wir höchstens geträumt." Das sagt Josef Barthen, wenn er an die Kommunalwahl am 7. Juni zurückdenkt. Die neu gegründete freie Wählergruppe des 52-Jährigen sicherte sich im Gemeinderat die satte Mehrheit von elf Sitzen, während die bis dato allein regierende CDU nur noch auf magere fünf Mandate kam.

Barthen selbst durfte sich über einen großen Vertrauensbeweis der Gusenburger freuen. Mit 72,8 Prozent der Stimmen setzte er sich deutlich gegen den CDU-Kandidaten Josef Paulus durch und wurde zum neuen Ortsbürgermeister des 1300-Einwohner-Dorfs gewählt. Dieses Amt hat der 52-Jährige Hauptkommissar, der bei der Polizeiinspektion Hermeskeil arbeitet, seit Anfang Juli inne und damit die Nachfolge von Heinz Schuh (CDU) angetreten.

Der Erdrutschsieg ist für Barthen - der zwischen 1989 und 1996 schon einmal im Rat saß, danach aber eine kommunalpolitische Pause einlegte - Bestätigung und Verpflichtung zugleich: "Die Leute trauen uns offenbar zu, dass wir den Bürgerwillen nachvollziehbar umsetzen können. Das muss auch unser Ziel sein", betont Barthen. Die Neugestaltung des Bereichs rund um den Dorfbrunnen am Ortseingang aus Richtung Hermeskeil und die Neugestaltung des Friedhofs sind die jetzt unmittelbar anstehenden Projekte, die der neue Gemeindechef anpacken will. Auch bei der bald bevorstehenden Sanierung des Sportplatzgebäudes ist die Kommune finanziell mit im Boot.

In einer anderen Beziehung werden er und der Rat aber "ganz piano" machen. Den inzwischen bis auf kleinere Rest arbeiten so gut wie abgeschlossene Ausbau der Ortsdurchfahrt (L 147) und mehrerer Gemeindestraßen haben auch die Bürger mitbezahlt. Weil in Gusenburg das System des wiederkehrenden Beitrags gilt, haben sich nicht nur die direkten Anlieger, sondern alle Grundstückseigentümer im Dorf an der Finanzierung dieser Projekte beteiligt. "In Sachen Straßenbau ist der Bedarf jetzt aber erledigt. Wir machen jetzt nur noch das, was absolut notwendig ist und richten unser Augenmerk ganz klar darauf, dass die Beitragsbelastung der Bürger nicht ausufert", sagt Barthen. Perspektivisch wichtig erscheint es dem neuen Gemeindechef, "dass wir den Dorfkern belebt erhalten". Der gescheiterten Ansiedlung der Firma "Weihnachtsbaum.de" auf der zu Gusenburg gehörenden Konversionsfläche trauere er nicht nach. Diese für den Einsatz von erneuerbaren Energien zu nutzen, hält Barthen aber für einen denkbaren Ansatz.

Im Hinblick auf die zurückliegenden Probleme im Kindergarten-Zweckverband mit Grimburg sagt Barthen: "Ich bin von der Vergangenheit unbelastet und werde mit meinem Amtskollegen Franz-Josef Weber eine einvernehmliche Lösung suchen."

Klar ist für den neuen Chef von Gusenburg, der verheiratet ist und zwei erwachsene Kinder hat, dass er weniger Freizeit haben wird: Deshalb habe er auch schweren Herzens sein Vorstandamt beim Sportverein abgegeben.

Eins wolle er sich aber nicht nehmen lassen. Weiterhin in der Alten-Herren-Mannschaft und in der Hochwald-Ü-50 aktiv Fußball zu spielen, ist ein Hobby, "das ich, so lange es geht, weiterführen will".

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