Poller hoch oder runter? - Das ist hier die Frage

Saarburg · Der Staden in Saarburg ist seit gut einem Jahr in Höhe der Glockengießerei für Autos gesperrt. Ein versenkbarer Poller gibt nach Bürgerprotesten den Weg lediglich zwischen 8 und 16 Uhr frei. Eingaben von Anliegern riefen den Bürgerbeauftragten des Landes, Dieter Burgard, auf den Plan. Eine endgültige Verkehrsregelung soll im Bauausschuss diskutiert werden.

 Wie lange soll der Poller am Staden oben bleiben? Diese Frage diskutieren Edmund Scheid, Wolfgang Hein, Stephanie Nabinger, Dieter Burgard und Jürgen Dixius (von links). TV- Foto: Herbert Thormeyer

Wie lange soll der Poller am Staden oben bleiben? Diese Frage diskutieren Edmund Scheid, Wolfgang Hein, Stephanie Nabinger, Dieter Burgard und Jürgen Dixius (von links). TV- Foto: Herbert Thormeyer

Saarburg. Annelore und Edmund Scheid wohnen in dem Häuschen oberhalb des Saarburger Mehrgenerationenhauses. Das Rentnerehepaar ärgerte sich immer wieder über die Sperrung des Stadens durch Poller und die damit verbundenen Umwege.
Vom Termin beim Bürgerbeauftragten des Landes, Dieter Burgard, in dessen Saarburger Sprechstunde im Januar versprachen sich die beiden eine Klärung. "Wir fühlten uns weggesperrt, finden aber die jetzige Lösung gut", sagt Annelore Scheid. Ständig Umwege zu fahren, wollten beide nicht akzeptieren.
Gemeinsam mit Stephanie Nabinger, die für die Grünen im Petitionsausschuss des Landtages sitzt, sah sich Burgard die Situation vor Ort an, denn, so Nabinger: "Hierzu gingen so viele Beschwerden ein, dass wir einen Ortstermin vereinbarten."
Stadtbürgermeister Jürgen Dixius weist darauf hin, dass der Staden bereits seit den 1980er Jahren verkehrsberuhigt ist, und die Straße der Belastung von vielen Autos auf Dauer nicht standhält: "Für viele ist es eine liebe Gewohnheit geworden, hier durchzufahren."
Das Konfliktpotenzial zwischen Autos und Fußgängern, im Sommer vor allem Touristen, sei offensichtlich. Ein versenkbarer Poller für 8000 Euro sollte das Problem vor allem des Berufsverkehrs morgens und abends lösen. Derzeit wird der Poller zwischen acht und 16 Uhr versenkt. Dixius will das Problem im Bauausschuss behandeln. Das Stadtoberhaupt sieht auch die Parksituation mit Sorge, denn Anlieger finden wegen der vielen von Auswärtigen hier im Sommer geparkten Autos immer seltener einen Stellplatz.
"Erst wenn der Rat getagt hat, werden wir wissen, ob noch weiterer Klärungsbedarf besteht", sagt der Bürgerbeauftragte. Wolfgang Hein, Verkehrssicherungsberater der Polizeiinspektion Saarburg, weist auf die vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit von sieben Kilometern pro Stunde hin: "Die engste Stelle im Staden ist 2,30 Meter breit."
Der Anliegerverkehr, vor allem aus Richtung Niederleuken, habe sich vervielfacht. Dixius fragt sich jedoch, warum für viele die gerade mal 800 Meter Umweg zu viel sind. Die Ruhe der Anlieger sei durch die nächtliche Sperrung gewährleistet.
Die Diskussion im Staden dauert bereits elf Jahre an. Damals forderte eine Bürgerversammlung eine Sperrung. Gezählt wurden an der Engstelle pro Tag bis zu 600 Autos. Vor drei Jahren wurde die Forderung nach Sperrung durch eine Unterschriftensammlung untermauert. Eine Umfrage unter den Anliegern ergab eine Quote von 60 Prozent, die für den Poller sind. "Es gibt viele unterschiedliche Ansichten, aber nur eine Lösung", stellt Dixius fest. In zwei Monaten will der Bürgerbeauftragte nachhören, was aus dem Pollerproblem geworden ist. doth

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