Programm mit erfolgreichen Ergebnissen

Mit dem Ruwer-Randstreifen-Programm sind vor über 15 Jahren Maßnahmen ergriffen worden, die die Ruwer und ausgewählte Nebenbäche wieder biologisch durchlässig machen sollten. Fünf Jahre nach der offiziellen Übergabe überzeugte sich eine Experten-Delegation vom aktuellen Stand.

 Annette Haas vom Gewässerprojekt Ruwer und Nebenbäche bei der Kreisverwaltung berichtet den Exkursions-Teilnehmern über die Erfolge des Ruwer-Randstreifen-Programms. TV-Foto: Hans Muth

Annette Haas vom Gewässerprojekt Ruwer und Nebenbäche bei der Kreisverwaltung berichtet den Exkursions-Teilnehmern über die Erfolge des Ruwer-Randstreifen-Programms. TV-Foto: Hans Muth

Kell am See. "Es ist schon beeindruckend, wie sich die Natur angesichts dieser Maßnahme weiter entwickelt hat", war der einhellige Tenor anlässlich der Exkursion von Experten zu den Uferbereichen der Ruwer, die im Ruwer-Randstreifen-Programm renaturiert wurden.

Die Keller Mulde, das Manderner Burkelsbachtal und weitere Orte der Renaturierungs-Maßnahmen in der VG Kell am See waren Ziele der Kommission, der Hans Reinert (Naturschutzbeauftragter Keller Mulde), Horst Glessner, (ehrenamtlicher Landespflegebeauftragter für die VG Kell am See), Gustav Roth, (Schutzgemeinschaft Deutscher Wald), Ralf Taubert (Naturschutzbeauftragter im Naturschutzgebiet Panzbroch Greimerath), Bürgermeister Werner Angsten, Annette Schäfer (Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz im Landkreis Trier-Saarburg), Ernst-Christian Walter (Vorsitzender Fachbeirat für Naturschutz), Annette Haas (Kreisverwaltung Trier-Saarburg, Gewässerprojekt Ruwer und Nebenbäche), Manfred Weishaar (Waldbewirtschaftung und Fledermaus-freundlicher Wald), Jörg Jost (Werkleiter VG Kell am See), Gudrun Rau (Geschäftsführerin Naturpark Saar-Hunsrück) und Werner Becker (Leiter der Regionalgruppe Trier, Arbeitskreis Heimische Orchideen Rheinland-Pfalz/Saarland) angehörten.

"Durch Eingriffe in die Natur hatte die Ruwer viel von ihrer Ursprünglichkeit verloren", erinnerte Annette Haas. "Sie floss - als Folge von Begradigungen - teilweise durch einen monotonen Graben. Zudem verhinderten Wehre und Rohre, dass Fische und andere Tiere sich ungehindert bewegen konnten. Seit die Ruwer an verschiedenen Bereichen des Gewässers innerhalb der Verbandsgemeinde Kell am See renaturiert wurde, hat sie ihren Lauf sichtbar verändert."

Darüber hinaus seien im Bachlauf mit den Forstämtern rund 47 Hektar Nadelwald gerodet worden, weil er das Ökosystem beeinträchtige. Diese Flächen wurden zu einem Teil der natürlichen Entwicklung überlassen, zum anderen Teil offengehalten.

"Heute nutzen Landwirte viele Hektar als Wiesen und Weideflächen, obwohl diese die Landwirtschaft beeinträchtigenden Veränderungen zu Beginn des Projekts heftige Diskussionen und Widerstände ausgelöst hatten", blickte Haas auf die Anfänge zurück.

Auch die Wasserqualität habe sich durch diese Maßnahmen erheblich verbessert. Im Jahr 1993 seien nur 55 Prozent der Gemeinden an das Abwassernetz angeschlossen gewesen, heute seien es bereits über 95 Prozent, erläuterte Werkleiter Jörg Jost. Er wies auf den Bau von sechs Kläranlagen im Wert von 7,5 Millionen Euro und die Sanierung von maroden Kanälen in einem Umfang von 9,2 Millionen Euro hin.

Angsten gab zu bedenken, dass es auch heute noch gelte, die Bürger zu sensibilisieren, um damit zu erreichen, dass mehr Wert auf Natur und Landschaft im Naturpark Saar-Hunsrück, dessen Mittelpunkt die Verbandsgemeinde Kell am See ist, gelegt werde.

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