Projekt: Ein Stück Afrika in Saarburg

Rund 600 Haupt- und Realschüler in Saarburg sind beim Mitmachprojekt "Niemanden im Regen stehen lassen" in die Kultur Afrikas eingetaucht. Die sechs Mitglieder der Band "Black & White" brachten den Schülern Lieder auf Kisuaheli bei, tanzten mit ihnen und zeigten, wieviel Spaß das Trommeln macht.

 Ungewohnter Rhythmus: Die Kinder proben auf 70 Trommeln den Gleichklang im Saarburger Schulzentrum.TV-Foto: Herbert Thormyer

Ungewohnter Rhythmus: Die Kinder proben auf 70 Trommeln den Gleichklang im Saarburger Schulzentrum.TV-Foto: Herbert Thormyer

Saarburg. (doth) Der Koordinator der Initiative "Black & White e.V." aus dem hessischen Wanfried, Wolfgang Lieberknecht, konfrontierte Haupt- wie Realschüler in Fotos mit dem ganzen Schrecken des Elends auf dem schwarzen Kontinent. Elendsviertel, verschmutztes Wasser, sterbende Kinder und Aidsopfer waren zu sehen. "Wir wollen mit unserer Initiative zu einer Welt beitragen, die für alle funktioniert", sagt der Afrika-Aktivist.

Im Rahmen des Bundesprogramms "Vielfalt tut gut - Jugend für Toleranz und Demokratie" kam das Projekt ins Schulzentrum nach Saarburg. Sozialarbeiterin Nina Regitz und Lehrerin Mihaela Dinklage ergriffen die Gelegenheit beim Schopfe, um die Schüler den schwarzen Kontinent hautnah erleben zu lassen.

Die Negativ-Bilder waren eine Seite, Tanz, Musik und Gesang die andere Seite des Projekts: 70 Trommeln erklangen, es wurden Lieder in Kisuaheli gesungen und sich vor allem viel bewegt. Die Lebensfreude der Gäste aus dem Kongo und der Elfenbeinküste war spürbar und sprang auf die Kinder über.

"Wir wollen hier aktiv Vorurteile abbauen und den Horizont der Kinder erweitern", erklärt Sozialarbeiterin Regitz den Sinn des Projektes. Oberstes Ziel für Koordinator Lieberknecht ist eine Welt ohne Hunger und mit Gesundheitsversorgung für alle: "Da kann die Globalisierung hilfreich sein, aber auch ein Hindernis, wenn die reichen Länder weiter nur an ihren Profit denken."

Dem Projekt waren drei Lese-Tage, eine Bilderschau und eine Filmvorführung - gezeigt wurde "Die weiße Massai" - vorausgegangen. Informationen aus erster Hand kamen von Lehrerin Hiltrud Hamboch, die selbst schon in Afrika unterrichtete und auch afrikanische Kunst ausstellte.

Tobias Kowalski aus der achten Klasse der Hauptschule war wie viele seiner Mitschüler verblüfft: "Hier sieht man wirklich, wie gut es uns in Deutschland geht." Die Schüler wollen sich jetzt weiter mit dem Thema beschäftigen.

"Aus Tanz und Musik schöpfen wir Lebenskraft und Lebensfreude", erklärte Tänzer Daniel Sapong. Wenn es ein Problem gebe, werde in seiner Kultur getanzt und gesungen. Daraus ergebe sich "Ahuna Matata": neue Ordnung und neuer Frieden.

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