Gesundheit Psychiatrische Tagesklinik in Hermeskeil soll bald 40 Plätze haben

Hermeskeil · Das Team der psychiatrischen Tagesklinik in Hermeskeil blickt auf ein erfolgreiches erstes Jahr zurück. Wegen der großen Nachfrage ist eine Erweiterung geplant. Außerdem gab es eine Auszeichnung.

 Das Team der Tagesklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Hermeskeil.

Das Team der Tagesklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in Hermeskeil.

Foto: Heribert Frieling

(red) Die Tagesklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am St.-Josef-Krankenhaus in Hermeskeil hat ein erfolgreiches erstes Jahr hinter sich. Die 20 Plätze waren in kürzester Zeit ausgebucht. Dass der Bedarf an professioneller Hilfe für psychisch Kranke in der Hochwald-Region so groß sein würde, das hätten sich Dr. Stefan Thielscher und Yvonne Hoffmeister nicht träumen lassen. Der Chefarzt und die Leitende Psychologin lassen deshalb auch keinen Zweifel daran, dass „wir den geplanten Ausbau auf 40 Plätze angesichts der großen Nachfrage im Frühjahr 2019 angehen werden“.

Die Tagesklinik schließt die Lücke zwischen der ambulanten und stationären Versorgung psychisch Kranker. Sie richtet sich an Patienten, die beispielsweise an einer Psychose, an Depressionen oder Angststörungen, an Ess- oder Persönlichkeitsstörungen leiden. Wenn bei ihnen eine ambulante Behandlung nicht (mehr) ausreicht, sie aber noch so stabil sind, dass sie keiner stationären Behandlung bedürfen, dann sind sie in der Tagesklinik richtig aufgehoben. Die Einweisung erfolgt in der Regel durch den Hausarzt oder den behandelnden Psychiater. Tagsüber kommen die Menschen in die Klinik, absolvieren ihr Therapieprogramm, verbringen den Rest des Tages und die Wochenenden aber in ihrer vertrauten sozialen Umgebung. Die Behandlung in der Hermeskeiler Einrichtung dauert in der Regel sechs Wochen. Erklärtes Ziel ist es, die Patienten wieder in die Gesellschaft und möglichst auch in das Arbeitsleben zu integrieren.

Eine Besonderheit ist die Betreuung geflüchteter Menschen aus der nahe gelegenen Einrichtung für Asylbegehrende. Für ihr Engagement im Bereich der Arbeit mit Flüchtlingen sind die Klinikmitarbeiter jüngst ausgezeichnet worden. Die Koordinierungsstelle für die interkulturelle Öffnung des Gesundheitssystems in Rheinland-Pfalz, so der vollständige Name, würdigt damit das Engagement der Tagesklinik für Geflüchtete, die oftmals aufgrund dessen, was sie in ihrer alten Heimat und/oder auf der Flucht erlebt haben, traumatisiert sind. Um diesen Menschen bestmöglich helfen zu können, „haben wir Dolmetscher gewonnen und ausgebildet, die uns als Übersetzer oder besser gesagt Kulturmittler unterstützen“, erläutert Yvonne Hoffmeister. 22 Frauen und Männer, viele von ihnen selbst Flüchtlinge, übersetzen aus ihrer Muttersprache ins Deutsche und helfen den Therapeuten so bei ihrer Arbeit.

Yvonne Hoffmeister und Dr. Stefan Thielscher freuen sich, dass die Koordinierungsstelle für die interkulturelle Öffnung des Gesundheitssystems in Rheinland-Pfalz „unser Engagement für Geflüchtete mit der Auszeichnung als Best Practise Klinik würdigt“.

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