Quäldich-Tour macht Station in Kell
Kell am See · Kein Rennen, keine Uhr, aber ein gemeinsames Erlebnis im Fahrradsattel hat 170 Radler in einer Rundfahrt vereint, die auch durch Kell führte. Die Landschaft und das Gruppengefühl zu genießen, stand dabei im Vordergrund.
Kell am See. Zum dritten Mal war die Quäldich-Tour in Deutschland unterwegs, parallel zur Tour de France. Diesmal kamen die Hobby-Radrenner auch durch Kell.
"Der seltsame Name kommt aus der Tour de France 1997", weiß der Mann vom Servicepunkt am Rewe-Markt, Volker Blatt, wo Verpflegung auf die fünf Gruppen wartet, die nach Leistungsvermögen eingeteilt sind. Damals musste sich Jan Ullrich von Mannschaftskamerad Udo Gölz anhören: "Quäl dich, du Sau!"
"Quälen muss man sich schon ein wenig", weiß Claudia Niebauer aus Heppenheim, einige der wenigen Frauen im Feld. In der Gruppe sei die Fahrt halt anstrengender als alleine.
Teilnehmer von 18 bis 62 Jahren
Der 62-jährige Oskar Pussamsies aus Lambsheim ist der älteste Teilnehmer. Der ehemalige Rennfahrer war am Berg dank 1,63 Meter Körpergröße immer am erfolgreichsten. "Ich fühle mich am wohlsten, wenn es bergauf geht", sagt er noch heute. Das gehe heute wie damals ohne jegliche Hilfsmittel.
Jüngster im Feld ist der 18- jährige Michael Zetzmann, der elf Stunden mit der Bahn aus Berlin anreiste, um dabei sein zu können. Er meint: "Dieses Rennen ist ein gutes Training und gut für die Fitness."
Hauptorganisator Jan Sahner freut sich: "Die Stimmung ist noch besser als im letzten Jahr."
Nach der Stärkung stiegen die Teilnehmer wieder in den Sattel für die nächste Teilstrecke bis Trier. In Bitburg wurde übernachtet. Heute kommt der Quäldich-Tross in Linz am Rhein an, ohne Zeitmessung und immer noch bestens gelaunt.
Jan Ullrich hat 1997 die Tour de France gewonnen. Später kam er unter Doping-Verdacht. doth