Radeln mit Wehmut: Tschüs Happy Mosel!

Leiwen/Traben-Trarbach · Freude, aber auch etwas Trauer kennzeichneten den letzten Happy-Mosel-Erlebnistag zwischen Schweich und Reil. Etwa 43 000 Radfahrer und Skater waren gestern auf den autofreien Straßen unterwegs.

Radeln mit Wehmut: Tschüs Happy Mosel!
Foto: klaus kimmling (kik), klaus kimmling ("TV-Upload kimmling"

Leiwen/Traben-Trarbach. "For ever Happy Mosel" steht auf dem Transparent, das Bernhard Korst (50 ) aus dem Eifelort Wallscheid an seinem Fahrrad angebracht hat. Für immer Happy Mosel - dieser Wunsch wird sich für ihn, der bei allen bisherigen 24 Veranstaltungen dabei war, nicht erfüllen. Denn der gestrige Raderlebnistag war das letzte Happy-Mosel-Event in den Kreisen Trier-Saarburg und Bernkastel-Wittlich. Nächstes Jahr, zum Jubiläum, wird noch im Abschnitt zwischen Bullay und Koblenz gefahren, doch danach ist endgültig Schluss mit den Moselstraßen. Zuspruch hat nachgelassen

 Die Fahrrad-Nostalgiker Bernhard und Eveline Korst bedauern das Ende von Happy Mosel und haben ein Transparent gezimmert (links). Rechts: Teilnehmer auf der Strecke. TV-Fotos (2): Klaus Kimmling

Die Fahrrad-Nostalgiker Bernhard und Eveline Korst bedauern das Ende von Happy Mosel und haben ein Transparent gezimmert (links). Rechts: Teilnehmer auf der Strecke. TV-Fotos (2): Klaus Kimmling

Foto: klaus kimmling (kik), klaus kimmling ("TV-Upload kimmling"

Der fahrradverrückte frühere Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Rudolf Scharping, hatte 1993 den autofreien Sonntag eingeführt, zunächst im Abschnitt zwischen Schweich und Winningen. Anfangs kamen eine Viertelmillion Besucher, zuletzt oft nur noch wenige Tausend, wenn das Wetter schlecht war. Der Aufwand lohne sich nicht mehr, sagt Sabine Winkhaus-Robert, Geschäftsführerin der Mosellandtouristik GmbH. In den vergangenen Wochen hätten allerdings viele Leute angerufen und das Aus bedauert, berichtet sie.Bei der offiziellen Festeröffnung am Sonntagmorgen in Leiwen, vorgenommen von Innenstaatssekretär Günter Kern, schwankt die Stimmung zwischen Wehmut und "Jetzt erst recht". Selbst Moselweinkönigin Lena Endersfelder und Fabienne Reis, Weinkönigin der Verbandsgemeinde Schweich, kommen mit ihren Rädern aus Mehring beziehungsweise Riol zum Festakt. Die Resonanz ist insgesamt gut: Einige Zehntausend Radler und Skater dürften gestern bei sommerlichen Temperaturen von bis zu 25 Grad zwischen Schweich und Reil unterwegs gewesen sein. Zwar zeigten sich am Nachmittag dunkle Wolken, doch Petrus hatte ein Einsehen. Der angekündigte Regen verschonte das Moseltal weitgehend. "Keine besonderen Vorkommnisse" melden die Polizeiinspektionen Schweich und Bernkastel-Kues. Die Polizei schätzt die Teilnehmerzahl bei Happy Mosel auf 43 000.Besonders viel los war an den Radlertreffs in den Orten, aber auch viele Restaurants, Cafés und Weingüter hatten ordentlichen Zulauf. Das Rahmenprogramm bot für jeden etwas: Wanderungen, Führungen, Sportdarbietungen, Feuerwehrfeste, Musik, Kinderprogramm und Bike-Shows. Zum Musikpavillon in Traben-Trarbach kam nachmittags auch Ministerpräsidenten Malu Dreyer. Vormittags hatte sie das Volksfest "Rheinradeln" in Rheinhessen eröffnet. Das Ende von Happy Mosel ist zwar eingeläutet, doch könnte ein anderes Event nachfolgen, zumindest in der Verbandsgemeinde Schweich. Bürgermeisterin Christiane Horsch, bekennender Happy-Mosel-Fan, ließ durchblicken, an der Römischen Weinstraße sei etwas Neues geplant. Was, das wollte sie noch nicht verraten. alf Mehr Bilder von Happy Mosel: volksfreund.de/extra

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