Radelnde Ruanda-Helfer

Am Sonntag sind die 300 Radlerinnen und Radler der Tour d'Europe in Konz eingetroffen. Bis zum Ziel in Trier geht es nun noch bis Samstag quer durch Rheinland-Pfalz.

Konz/Oberbillig. Strahlender Sonnenschein hat die Radfahrer der Tour d'Europe auf der zweiten Etappe von Luxemburg nach Konz begeleitet. Ein paar Regentropfen fallen erst, als der Musikverein Concordia zum Empfang der Jugendlichen und ihrer Betreuer auf dem Marktplatz den Fliegermarsch anstimmt.Fliegen konnten die rund 300 Radler zwar nicht, sondern mussten kräftig in die Pedale treten, doch das zweite Teilstück am Sonntag war mit seinen gut 80 Kilometern geradezu erholsam im Vergleich zum Programm des Vortags. "Wir hatten unsere Königsetappe gleich am Anfang", sagt Klaus Klaeren von der europäischen Sportakademie, der die Tour organisiert. Stolze 151 Kilometer hatte Lea Mergeners Zähler da angezeigt. "Danach haben wir erstmal gut geschlafen, besser als in der Nacht davor", erzählt die elfjährige Schülerin des Gymnasiums Saarburg, die für den Radsportverein Trisport Saar-Hochwald antritt. Vor dem Start waren die Kinder und Jugendlichen noch aufgeregt, selbst erfahrene Radler wie Alexander Sutschet, der mit seinen dreizehn Jahren schon zum vierten Mal dabei ist. Während der Fahrt sammeln die Schüler Geld für die Welthungerhilfe, die damit den Bau einer Schule in Ruanda unterstützt. Bei den sogenannten Lebensläufen im Rahmenprogramm lassen sich die Läufer jeden zurückgelegten Kilometer von einem Sponsor bezahlen. Die Summe, die dabei zusammenkommt, kann sich sehen lassen. Klaus Klaeren hofft auch diesmal auf Gesamteinnahmen von mindestens 120 000 Euro. Der Lebenslauf am Sonntag startete auf dem Fischereifest in Oberbillig. Dort machten die Radler nach der Ankunft aus Luxemburg mit der Fähre Station und stärkten sich mit Pommes frites oder Eis.Die Kondition der Teilnehmer ist ebenso gut wie die Stimmung. Nur wenige haben das Angebot genutzt, sich ein Stück mit dem Bus fahren zu lassen. "Wir sind viele Berge bei uns an der Mosel gefahren", berichtet Alice Keß vom Gymnasium Traben-Trarbach über ihre Vorbereitung. Ob sie bis zum Ende durchhalten? Darauf gibt es ein einstimmiges Ja von ihren Mitschülerinnen. Ebenso optimistisch ist der 15-Jährige von der Regionalen Schule aus der Radsport-Stadt Gerolstein. Michael Schumacher heißt er. Und anders als sein berühmter Namensvetter braucht er keinen Motor, um ans Ziel zu kommen.

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