Radfahrer auf den Spuren der Dampflok

HERMESKEIL/TRIER-RUWER/REINSFELD. Verborgen vor den Blicken der Öffentlichkeit entwickelt sich der Ruwer-Hochwald-Radweg: Ein Teilstück bei Reinsfeld ist bereits asphaltiert. Zwischen Ruwer und Waldrach wird es auch bald so weit sein.

Eisenbahn-Fans hat der Ruwer-Hochwald-Radweg einiges zu bieten: 47,5 Kilometer weit werden sie auf der ehemaligen Bahntrasse von Hermeskeil nach Trier-Ruwer fahren können. Das geht aber voraussichtlich erst 2008 oder 2009, wenn das letzte Teilstück fertig gestellt sein soll. Der Radweg führt dann von Hermeskeil über Reinsfeld, Kell am See, Zerf, Hentern, Pluwig, Sommerau, Waldrach, Kasel und Mertesdorf nach Trier-Ruwer.Wirken im Verborgenen

Einen Vorgeschmack auf das Fahrerlebnis werden Eisenbahn- und Fahrradfans wahrscheinlich schon diesen Sommer bekommen. Vor der Öffentlichkeit weitgehend verborgen, sind die ersten Kilometer des neuen Radwegs bei Reinsfeld bereits geteert worden. "Wir planen eine Teilfreigabe zum 23. Juli", sagt Arnold Eiden, Leiter der Straßenmeisterei Hermeskeil, die für den gesamten Radweg zuständig ist. "Dass wir für die Ferien ein erstes Stück freigeben können, müssten wir schon schaffen." Damit wäre auch eine Forderung von Verbandsgemeinde-Chef Michael Hülpes (Hermeskeil) erfüllt, der in der politischen Diskussion um das wichtige Tourismus-Projekt frühzeitig diesen Eröffnungstermin ins Auge gefasst hatte. Zwei je rund sechs Kilometer lange Abschnitte des Radwegs sind zurzeit im Bau: zwischen Hermeskeil und Reinsfeld und zwischen Trier-Ruwer und Waldrach. Zwischen Trier-Ruwer und Kasel werden noch Gasleitungen verlegt. "In zwei Wochen kommt dann die Tragschicht drauf", sagt Eiden. Das heißt, der Weg ist im Prinzip befahrbar, es fehlt dann aber noch eine 2,5 Zentimeter dicke Asphaltschicht mit glatter Oberfläche. Schon jetzt fahren in Reinsfeld vereinzelte Radfahrer auf dem Weg. "Das ist für die Bauarbeiten manchmal etwas schwierig", sagt Eiden. Die Radfahrer sollten daran denken, dass sie auf eigenes Risiko unterwegs seien - schließlich sei der Weg noch eine Baustelle. In den kommenden Jahren wird an jeweils zwei Abschnitten der Strecke gleichzeitig gebaut. Rund 650 000 Euro kostet der Wegebau zwischen Hermeskeil und Reinsfeld, rund 680 000 zwischen Ruwer und Waldrach. Dazu kommen noch die Kosten für die Sanierung der Brücken. Von denen gibt es 40 zwischen Ruwer und Hermeskeil.Brücken werden teilweise ersetzt

Die Brücken werden zum Teil durch neue ersetzt, zum Teil saniert und bekommen eine neue, fahrradtaugliche Fahrbahn und Geländer. Ein Leckerbissen für Fans der Eisenbahnarchitektur ist eine Stahlfachwerk-Brücke bei Waldrach, eine so genannte Baily-Brücke. Sie wurde komplett abgebaut, bei einer Spezialfirma sandgestrahlt und anschließend wieder aufgebaut. Dabei war die Brücke nur als Provisorium gedacht: Sie ersetzte nach dem Krieg eine zerstörte Steinbrücke, blieb dann aber, bis die Bahn erst den Betrieb einstellte und dann die Strecke komplett stilllegte. Das ist der Punkt, wo es Eisenbahn-Fans schwer ums Herz werden dürfte: Zwar lässt sich die alte Strecke bald mit dem Fahrrad nachfahren, einen Zug wird sie aber wohl so schnell nicht wieder sehen.

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