Radfahrer müssen das Ufer wechseln

Der Radweg zwischen Biebelhausen und Kanzem ist zurzeit auf der linken Saarseite gesperrt. Radler müssen deshalb auf die rechte Saarseite ausweichen. Grund für die mehrmonatige Sperrung ist der Ausbau der Schiffsanlegestelle in Biebelhausen für 700 000 Euro.

Ayl-Biebelhausen/Kanzem. Wer zurzeit mit dem Fahrrad von Ayl-Biebelhausen nach Kanzem radeln möchte, muss über die rechte Saarseite fahren. Der Saar-Radweg ist auf der linken Saarseite wegen laufender Bauarbeiten an der Schiffsanlegestelle Biebelhausen und um diese herum noch bis voraussichtlich Ende Juni gesperrt.

Grund für die Arbeiten an der Umschlagstelle ist der Bau der zweiten Schleusenkammer an der Moselschleuse Trier durch den Bund. Dieser beginnt mit den Tiefbauarbeiten Ende diesen Jahres (siehe Extra). Der Boden, der dort ausgehoben wird, um eine zweite Schleusenkammer zu bauen, wird mit dem Schiff nach Biebelhausen gebracht und schließlich nahe der Anlegestelle gelagert.

Koordiniert wird der Ausbau der Anlegestelle durch das Wasser- und Schifffahrtsamt Trier (WSA), eine Bundesbehörde. "Die vorhandene Umschlagstelle ist für die enorm hohe Belastung, die mit dem Umladen der Erdmengen verbunden ist, nicht ausgelegt", sagt Dieter Wallerath. Sie müsse daher ausgebaut werden. Wallerath, der für das WSA die Bauarbeiten an der Schiffsumschlagstelle Biebelhausen koordiniert, erklärt: "Auf einer Länge von 25 Meter wird eine Spundwand - eine wasserdichte Wand aus Stahldielen - verankert. Nach ihrem Ausbau wird die Umschlagstelle bis zu 17 Metern tief sein."

Während die Erde von der Schleusenbaustelle in Trier angeliefert wird, ist der Betriebsweg aus Sicherheitsgründen gesperrt. Damit Radfahrer und Fußgänger durch die Arbeiten an der Umschlagstelle nicht gefährdet werden, werde auf Höhe der Umschlagstelle der Radweg umgeleitet, sagt Wallerath. Auch hierfür laufen zurzeit die Arbeiten. Beide Baumaßnahmen kosten zusammen rund 700 000 Euro. Die Kosten trägt der Bund.

Sobald der Schleusenausbau in Trier in gut zwei Jahren abgeschlossen ist, hat sich laut Wallerich die jetzt gebaute Umleitung wieder erledigt. Die Radler können dann wieder den Betriebsweg entlang des Saarufers nutzen. Für die Dauer der Aus- und Umbauarbeiten an der Anlegestelle müssen Radfahrer und Fußgänger von Biebelhausen nach Kanzem aber noch über das rechte Moselufer fahren beziehungsweise laufen.

Eine Ausnahme gibt es allerdings: Zur Veranstaltung "Saarpedal" am 15. Mai wird der Betriebsweg im Bereich der Baustelle freigegeben.

EXTRA SCHIFFFAHRTSSTRAßE MOSEL



Die deutsche Moselstrecke ist 210 Kilometer lang. Zwischen der Sauermündung bei Wasserbillig (Luxemburg) und Koblenz stehen zehn Staustufen. Bis etwa 2030 sollen alle bei den Staustufen vorhandenen Schleusen um eine zweite Schleusenkammer ergänzt werden. Die Schleusenausbauten in Zeltingen (Landkreis Bernkastel-Wittlich) und Fankel (Landkreis Cochem-Zell) sind zwischenzeitlich abgeschlossen. Die Vorarbeiten zum Bau der zweiten Schleusenkammer an der Staustufe Trier haben im Sommer des vergangenen Jahres begonnen. Sichtbar ist bereits das von der linken auf die rechte Moselseite versetzte Pegelhäuschen. Die Rodungsarbeiten auf der Fläche der zweiten Kammer wurden in diesem Frühjahr ausgeführt. itz

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort