Kultur Die Wiedergeburt von Jimi Hendrix

Freudenburg · Randy Hansen setzt einem der größten Gitarristen der Musikgeschichte im Ducsaal ein würdiges Denkmal.

 Sieht fast aus wie Jimi  Hendrix, nur in Weiß und als Rechtshänder: Von der ersten Minute an reißt Randy Hansen seine Fans mit.

Sieht fast aus wie Jimi  Hendrix, nur in Weiß und als Rechtshänder: Von der ersten Minute an reißt Randy Hansen seine Fans mit.

Foto: Herbert Thormeyer

Wenn Randy Hansen im Ducsaal auf dem Programm steht, ist das Konzert ausverkauft. Garantiert! So kamen auch in der 32. Auflage gut 300 Fans, die nichts Geringeres als die Wiederauferstehung des Gitarrengenies erleben wollten: ein Jimi Hendrix in Weiß und als Rechtshänder. Der 62-jährige US-Amerikaner hat nicht nur die Fingerfertigkeit seines großen Idols drauf, sondern sein Gesang hört sich auch genauso an – einfach verblüffend.

Wie kam er dazu? „Mein Vater starb als ich zehn war“, sagt  er zum TV. Um über den Schock hinweg zu kommen, haben ihm Nachbarn geraten, doch Gitarre zu spielen. „Ich habe erst Stücke anderer Bands gespielt, und dann kam Jimi“, für ihn eine Offenbarung. Seine Musik hat ihn inspiriert. Doch 1970 starb auch sein Idol. „Da war ich sehr traurig. Doch die Songs von Hendrix sind bis heute wie meine Kinder“, begründet Hansen, warum er sich fast in Hendrix verwandelt hat.

Hut mit Feder dran, und auch sonst 70er-Jahre Look, sehr agil auf der Bühne, und mit Sondereinlagen wie zum Publikum auf die Empore zu klettern oder die Gitarre mit den Zähnen zu spielen. Nur angezündet hat er sein Instrument nicht, wie Hendrix zum Beispiel bei Konzerten in Monterey 1967 oder auf der Isle of Wight im August seines Todesjahrs 1970.

Auf die berühmten Titel von Hendrix’ letztem Album „Elektric Ladyland“ (benannt nach seinem Tonstudio), warteten die Fans besonders: Vom bluesigen „Voodoo Chile“, über „Purple Haze“, „Hey Joe“ und „Foxy Lady“ bis zur Amerikanischen Nationalhymne, die Jimi Hendrix 1969 in Woodstock anstimmte und dabei den Vietnamkrieg mit einbaute, was wiederum den damaligen US-Präsidenten Richard Nixon zur Weißglut brachte.

Mit Ufo Walter am Bass und Schlagzeuger Manni von Bohr genossen die Fans ein authentisches Trio, als wäre es aus dem vielleicht aufregendsten Jahrzehnt der Rockgeschichte, den 70er-Jahren, gefallen.

Immer wieder kommt deshalb zum Beispiel Uwe Tullius aus Saarburg in den Ducsaal. Der 59-Jährige ist Hansen-Fan der ersten Stunde und findet: „Hier ist ein großer Meister neu auferstanden – einfach berauschend.“

Um Jimi Hendrix bewusst wahrgenommen zu haben, ist Steffi Mertes aus Perl mit ihren 50 Jahren bereits zu jung. Sie sagt: „Trotzdem muss man das hier erlebt haben.“ Es sei halt Musik, die nicht aussterben werde, Rock- und Blues-Klassiker eben.

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