Rascheid steht zur Dorferneuerung

RASCHEID. Die Verwirklichung des neuen Baugebiets "Im Rindsbraten" verlagert die Dynamik des Rascheider Dorflebens in den Randbereich, der Ortsmitte droht die Verödung. Das Dorferneuerungskonzept, Hauptthema der jüngsten Ratssitzung, stellt sich der Problematik, die historische Substanz zu erhalten und gleichzeitig Raum für Neu-Rascheider zu schaffen.

Verbandsgemeinde-Bürgermeister Michael Hülpes hatte von seiner Verwaltung eine Vorlage erarbeiten lassen. "Denn die Dorferneuerung", so legte er sich in Rascheid nachdrücklich fest, "soll eines der wichtigsten Themen meiner Amtszeit sein." Die Ortsgemeinde Rascheid verfügt noch über ein Konzept aus dem Jahr 1990. Es listete damals 85 Einzelvorhaben der Dorferneuerung auf. 69 davon wurden realisiert, überwiegend im öffentlichen Bereich. Defizite gibt es im privaten Bereich - so sehen es viele Ratsmitglieder.Anreize für junge Familien

So wurde in der Diskussion seitens einiger Ratsmitglieder darauf hingewiesen, dass die große Gefahr einer Verödung der Ortsmitte bestehe. "Sinnvolle Dorferneuerung muss aber an der historisch gewachsenen Substanz ansetzen", so der Tenor der Diskussion. Jungen Familien sollten Anreize geboten werden, alte Bausubstanz zu erwerben und zeitgemäß renovieren zu können. Andererseits wurde in der Ratsdiskussion die Notwendigkeit nicht bestritten, ein neues Baugebiet auszuweisen, allein schon um die aktuelle Nachfrage nach baureifen Grundstücken bedienen zu können. "Rascheid muss als Dorferneuerungsgemeinde anerkannt werden und damit Zugang zu entsprechenden Fördertöpfen erhalten", betonte Hülpes. Nach einem entsprechenden Grundsatzbeschluss im Rat müssen die Bürger mit einbezogen werden, betonte Hülpes. "Denn ohne sie geht in der Dorferneuerung nichts." Die Verwaltung will dazu ein Info-Blatt erstellen und an alle Rascheider Haushalte verteilen lassen. Zusätzlich soll ein Arbeitskreis gebildet werden, der konkrete Maßnahmen erarbeiten und diskutieren soll. Der Gemeinderat Rascheid stellte sich einstimmig hinter die Vorstellungen der Verwaltung.Neuer Leiter des Forstreviers

Mathias Schön ist der neue Leiter des Forstreviers Königsfeld. Er stellte sich den Rascheider Ratsmitgliedern vor. Der gebürtige Hunsrücker war zunächst Zeitsoldat und hat dann seine Leidenschaft für Wald und Wild zum Beruf gemacht. Seit mehreren Jahren nimmt er überwiegend im Forstamt Hermeskeil Funktionsaufgaben wahr. Schön kennt die meisten Reviere und ihre Problembereiche bestens; so auch das Revier Königsfeld, in dem seit dem 19. Jahrhundert die Gemeindewälder von Hinzert-Pölert, Rascheid und Geisfeld zusammengefasst sind. Der 44-jährigen Forstinspektor hat die neue Aufgabe vorerst kommissarisch übernommen. Denn mit der anstehenden Forstreform sind auch Überlegungen verbunden, die einzelnen Forstreviere neu abzugrenzen. Bei den staatlichen Forstrevieren geht man von einer durchschnittlichen Größe von 1400 bis 1700 Hektar aus. Königsfeld umfasst annähernd 900 Hektar. Bis es so weit ist, werden die Ortsgemeinde Rascheid und der neue Königsfelder Revierchef alles tun, um die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahrzehnte fortzuführen - das unterstrichen Ortsbürgermeister Andreas Ludwig und der neue Leiter des Forstreviers.

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