Rascheider Rat beschließt Bauprojekt

Rascheid · Voraussichtlich 370 000 Euro wird die neue Rascheider Dorfscheune kosten. Allerdings sind darin auch Kosten wie für den Abriss eines lange verwaisten Bauernhauses im Ortskern enthalten.

 Die erste Beigeordnete Martina Eiden-Marx schaut sich mit ihren Ratskollegen Gerhard Götten und Patrick und Werner Ludwig den Entwurf des Architekten Hans Müller (von links) für die Dorfscheune an. TV-Foto: Ursula Schmieder

Die erste Beigeordnete Martina Eiden-Marx schaut sich mit ihren Ratskollegen Gerhard Götten und Patrick und Werner Ludwig den Entwurf des Architekten Hans Müller (von links) für die Dorfscheune an. TV-Foto: Ursula Schmieder

Rascheid. Erteilte Aufträge in Höhe von 187 000 Euro markieren den Beginn des Rascheider Projektes Dorfscheune. Der Ortsgemeinderat hat nun einstimmig Erd-, Maurer- und Betonarbeiten vergeben sowie Zimmererarbeiten in der Größenordnung von allein 137 000 Euro. "Der Anfang ist gemacht", kommentierte Ortsbürgermeister Andreas Ludwig in der jüngsten Ratssitzung.
Als Baubeginn ist April ins Auge gefasst. Bis dahin soll auch das alte Bauernhaus am gleichen Standort abgerissen sein. Diese Arbeiten werden erst nach der Startgenehmigung durch die Kommunalaufsicht beauftragt. Die Verwaltung arbeitet daher bereits mit Hochdruck am Rascheider Haushaltsplan 2012, der in diesem Jahr vorgezogen wird. Er kann unmittelbar nach dem für die Stadt Hermeskeil als zweiter in der Verbandsgemeinde beraten werden.
Ursprüngliche Überlegungen, das alte Gebäude zu erhalten, sind aus wirtschaftlichen Gründen vom Tisch (der TV berichtete). Die Gemeinde hat sich für einen schlichten Neubau in einfacher Bauweise entschieden (siehe Extra). Die Kosten dafür belaufen sich einschließlich etwa 70 000 Euro für Abriss des Bauernhauses und Gestaltung der Außenanlagen auf gut 370 000 Euro.
Zu dem als förderfähig anerkannten Betrag erhält Rascheid 140 000 Euro Zuschuss aus dem europäischen Leaderprogramm. Die noch schuldenfreie Gemeinde muss daher etwa 230 000 Euro selbst stemmen.
Ebenfalls beschlossen ist die Sanierung der Brücke über den Liebenbach, einen Grenzbach zu Hinzert-Pölert. Der dortige Rat hat sich kürzlich dafür ausgesprochen, die Reparaturkosten von 16 500 Euro brüderlich zu teilen. Der Rascheider Rat schloss sich dem nun ebenso an wie dem Wunsch, das zulässige Gesamtgewicht für die Wirtschaftswegbrücke auf 7,5 Tonnen zu begrenzen.
Positiv sind die Zahlen für den Rascheider Gemeindewald ausgefallen. Der 2012 erzielte Überschuss von 63 800 Euro fällt doppelt so hoch aus wie die ursprünglichen Erwartungen. Zu danken ist das insbesondere den aktuell hohen Preisen, die für Holz gezahlt werden. Für 2013 geht Forstamtsleiter Bernhard Buss von 18 000 Euro Überschuss aus. urs
Extra

Mit dem Neubau des Multifunktionsgebäudes am Standort eines verwaisten Bauernhauses wertet die Gemeinde Rascheid ihren Ortskern entscheidend auf. Allerdings entsteht kein Gemeinde- oder Bürgerhaus, sondern ein Gebäude, das Vereine und Gemeinde als Lager und Abstellflächen wie für Festzelte oder Stühle nutzen können. Vorgesehen sind zudem ein Büro für den Ortsbürgermeister und eine kleine Werkstatt sowie ein Archiv für Chronik-Unterlagen des Dorfes. Auf Räume wie eine Küche wurde bewusst verzichtet, um nicht mit dem örtlichen Gastronomiebetrieb zu konkurrieren. Erst 2010 hat die Gemeinde den 1994 geschlossenen Kooperationsvertrag mit dem Gastwirt verlängert. Der damalige Rat hatte sich gegen den Bau eines Gemeindehausesentschieden und beteiligte sich stattdessen an der Sanierung des privaten Gaststättensaales Leyendecker. Unterm Strich hat sich das für die Gemeinde finanziell ausgezahlt. urs

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