Raser auf dem Feldweg

Ob Ärger über den morgendlichen Berufsverkehr oder Kummer mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen rund um den Spielplatz an der Moselstraße - der Ortsgemeinderat in Temmels diskutierte auf seiner Sitzung eine ganze Liste von aktuellen Problemen. Weitere Punkte auf der Tagesordnung: die Haushaltslage, Investitionen, Friedhofsgebühren und der Forstwirtschaftsplan 2008.

 Auf dem Friedhof sollen ab nächstem Jahr auch Urnenbegräbnisse möglich sein. Der Ortsgemeinderat prüft, ob dazu eine Urnenwand errichtet werden soll oder ob noch genug Platz für die Einrichtung von Urnengräbern vorhanden ist. TV-Foto: Jürgen Boie

Auf dem Friedhof sollen ab nächstem Jahr auch Urnenbegräbnisse möglich sein. Der Ortsgemeinderat prüft, ob dazu eine Urnenwand errichtet werden soll oder ob noch genug Platz für die Einrichtung von Urnengräbern vorhanden ist. TV-Foto: Jürgen Boie

Temmels. Ortsbürgermeister Joachim Mimler hakte die Tagesordnung der Ortsgemeinderatssitzung im Schnelldurchlauf abhaken. Einstimmig beschloss der Rat, den Forstwirtschaftsplan 2008 anzunehmen. Bei Einnahmen von rund 50 000 Euro sieht das Zahlenwerk einen Überschuss von 1381 Euro vor. Waldemar Thielen vom für Temmels zuständigen Forstamt Saarburg-Tobiashaus: "Wir investieren fast 8000 Euro für neue Anpflanzungen, damit auch zukünftig ausreichend Holz angeboten werden kann." Trotzdem müsse mit steigenden Holzpreisen gerechnet werden.Ebenfalls einstimmig beschloss der Rat, auf einen Nachtragshaushalt zu verzichten. "Die Haushaltslage ist immer noch besorgniserregend", bilanzierte Ortsbürgermeister Mimler. Obwohl sich dank steigender Einnahmen und geringerer Ausgaben der Fehlbetrag im Jahr 2007 um rund 50 000 Euro vermindern wird, bleibt ein Minus von 350 000 Euro übrig.Im kommenden Jahr wird die wichtigste Investition der abschließende Straßenbau im Baugebiet "Auf der Kirth" sein. Der Rat plant außerdem ab 2008 Urnenbegräbnisse auf dem Friedhof zu ermöglichen. Urnengräber statt einer Wand

"Pfarrer Dunsbach spricht sich für Urnengräber anstelle einer Wand aus", berichtete Mimler. Weitere Investitionspläne hätten eher den Charakter einer Wunschliste.Die Empfehlung der Kreisverwaltung, die Friedhofsgebühren anzuheben, lehnte der Rat einstimmig ab. "In der Verbandsgemeinde liegen wir mit unseren Gebühren im Mittelfeld", begründete Mimler den Entschluss.Im morgendlichen Berufsverkehr nach Luxemburg gibt es für die Anwohner der Straße "Im Kampen" massive Probleme. Pendler, die den Stau auf der B 419 umgehen wollen, fahren zum Teil mit hoher Geschwindigkeit über den landwirtschaftlichen Nutzweg parallel zur Bahnstrecke an der Kläranlage vorbei nach Wellen zur Moselbrücke. Der Temmelser Gemeindearbeiter Christian Biermann zählte bereits über 100 Autos pro Stunde auf der für den allgemeinen Verkehr gesperrten Strecke. In Absprache mit der Gemeinde Wellen soll der Einbau von Schranken die Durchfahrt zukünftig verhindern. Schon in den nächsten zwei bis drei Wochen sollen die Schranken aufgebaut werden.Für Verdruss sorgte Mimlers Bericht über ein Treffen mit dem luxemburgischen Umweltministerium. Bei Lux-Tank auf der Temmels gegenüber liegenden Moselseite soll eine neue, 350 Meter lange Anlegestelle für Transportschiffe gebaut werden. "Der Hafenlärm ist schon jetzt unerträglich", schimpfte Ratsmitglied Oliver Schenk.Probleme bereiten auch Scherben, Feuer und laute Musik auf dem Spielplatz in der Moselstraße. Nach Hausverboten und Polizeikontrollen zögen die "Radaubrüder" jetzt weiter zum Bahnhof. Lösungen werden gemeinsam mit dem Verbandsjugendpfleger gesucht.

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