Raser werden ausgebremst

In Ayl und dem Ortsteil Biebelhausen wird viel zu schnell gefahren - darin sind sich die Bürger und die Gemeinde einig. Letztere arbeitet schon seit geraumer Zeit an einer langfristigen Lösung des Raser-Problems. Geschwindigkeitsmessgeräte inklusive Anzeigetafeln sollen nun kurzfristig die Lage entschärfen.

 Nach Ansicht der Anwohner wird auf der K 130 in Biebelhausen viel zu schnell gefahren. Radar-Messgeräte sollen die Lage nun kurzfristig entschärfen. TV-Foto: Hermann Pütz

Nach Ansicht der Anwohner wird auf der K 130 in Biebelhausen viel zu schnell gefahren. Radar-Messgeräte sollen die Lage nun kurzfristig entschärfen. TV-Foto: Hermann Pütz

Ayl. Hunderte Fahrzeuge quälen sich jeden Tag über die Kreisstraße 130 in Biebelhausen. Viele von ihnen fahren dabei offenbar zu schnell. Nach Auskunft von Anwohner Wolfgang Schlick hat außerdem der Schwerlastverkehr im Ort stark zugenommen. Besonders gefährlich: In der Dorfmitte gibt es auf der K 130 eine (Eng-) Stelle, an der mancher LKW bei Gegenverkehr über den Bürgersteig fahren muss. "Besonders für Kinder bedeutet das eine große Gefahr", sagt Schlick. Bürger fordern Verkehrsberuhigungen



Deshalb und wegen der Raser fordern die Biebelhausener schon seit geraumer Zeit von der Gemeinde, sich beim Kreis als Baulastträger der K 130 für den Bau von Verkehrsberuhigungen stark zu machen. "Wir sind schon seit Jahren dahinter", bestätigt Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger - wohl wissend, dass es nicht ganz leicht ist, eine von allen Beteiligten akzeptierte Lösung zu finden. So wurden die an den Ortseingängen von Ayl und Biebelhausen installierten Fahrbahn-Verschwenkungen nach massiver Kritik aus der Bevölkerung im Jahr 2006 wieder abgebaut.

Nun soll ein weiterer Anlauf gestartet werden mit dem Ziel, das Raser-Problem in Ayl und Biebelhausen langfristig in den Griff zu bekommen. Danach soll an verschiedenen Stellen entlang der K 130 in Biebelhausen die Fahrbahn baulich verengt und so der Verkehr zum Abbremsen gezwungen werden. Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) sei die Machbarkeit dieser Maßnahme derzeit am prüfen, berichtet Orts-Chef Büdinger im TV-Gespräch. Auch was die Bundesstraße 51 in Ayl betrifft, bewegt sich in punkto Verkehrsberuhigung etwas. So haben die Verkehrsinseln, die in der Nähe der Ortseingänge gebaut werden und die Raser "ausbremsen" sollen, zumindest auf dem Papier laut Büdinger inzwischen konkrete Formen angenommen. Der LBM arbeite daran. Allerdings: "Unklar ist derzeit noch, wann wir mit der Umsetzung rechnen können", sagt der Ortsbürgermeister. In der Zwischenzeit hofft die Gemeinde, das Raser-Problem mit Hilfe zweier mobiler Radarmessgeräte inklusive Geschwindigkeits-Anzeigetafeln kurzfristig entschärfen zu können. Die Geräte, die in den kommenden Wochen angeschafft werden sollen, können an unterschiedlichen Stellen aufgestellt werden und sollen - indem sie den Bleifuß-Fahrern ihre Geschwindigkeit "vor Augen führen" - den Durchgangsverkehr zum Langsamfahren anregen. "Der LBM hat die Maßnahme befürwortet", sagt Siegfried Büdinger. Die beste Lösung sei aber noch immer eine Ortsumgehung.

Extra Anwohner-Initiative in Biebelhausen: In den vergangenen Monaten hatten einige Bürger von Biebelhausen selbst die Initiative ergriffen, um dem Raser-Problem auf der K 130 Herr zu werden. Sie parkten ihre Autos in kurzen Abständen links und rechts am Fahrbahnrand, um so den Durchgangsverkehr zum Abbremsen zu zwingen (der TV berichtete). Wüste Beschimpfungen gegenüber den Anwohnern seitens einiger Autofahrer, die sich über die neuen "Park-Gewohnheiten" der Biebelhausener geärgert hatten, waren die Folge. "Die Gemeinde hat uns nun versprochen, eine Lösung zu finden", berichtet Anwohner Wolfgang Schlick. Das "Hindernis-Parken" habe man deshalb vor einigen Wochen vorübergehend eingestellt. Aber: "Wenn weiter gerast wird, treten wir wieder in Aktion", sagt Schlick.

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