Rat applaudiert bei Sportplatzplänen
Temmels · Der neue Temmelser Sportplatz nimmt Gestalt an: In der jüngsten Sitzung des Ortsgemeinderats hat das beauftragte Architekturbüro seine Planung vorgestellt. Einstimmig bekräftige der Rat daraufhin die schon im April beschlossene Aufstellung eines Bebauungsplans.
Temmels. Die Obermoselgemeinde Temmels wird Standort eines Norma-Discountmarktes mit 799 Quadratmetern Verkaufsfläche. Der Markt soll unmittelbar an der B 419/Bahnhofstraße auf dem Gelände des heutigen Temmelser Sportplatzes errichtet werden. Das Planungsverfahren läuft. Mit im Boot ist auch der Landesbetrieb Mobilität (LBM), der wegen der zusätzlichen Norma-Zufahrt den Bau eines Kreisels auf der B 419 gefordert hatte (der TV berichtete).
Die Temmelser Fußballfreunde werden also in absehbarer Zeit Verkaufsregalen, Tiefkühltruhen, frischen Backwaren, Lagerräumen und einem Parkplatz weichen müssen. Heimatlos sollen sie deshalb nicht werden: Schon früh war zwischen Ortsgemeinde und der Nürnberger Norma Stiftung & Co. KG per "Durchführungsvertrag" ein Ersatz für den alten Sportplatz vereinbart worden. Die Kosten dafür übernimmt der Lebensmitteldiscounter.
Spielfeld in Fußball-Norm
Zunächst sollte der neue Platz am Ortsrand in Richtung Wellen angelegt werden - schließlich fiel die Wahl auf ein als Weideland genutztes Areal am entgegengesetzten Ortsende beim Temmelser Schloss. Nach erfolgreichen Grundstücksverhandlungen beschloss der Rat im April die Aufstellung eines Bebauungsplans. In der jüngsten Sitzung des nach der Kommunalwahl neu formierten Rats stellten die Architekten Friedrich Hachenberg und Kai Schad vom Bopparder Büro Stadt-Land-plus ihre fertige Sportplatzplanung vor:
Die Gesamtfläche des neuen Sportplatzareals beträgt 15 000 Quadratmeter, die Maße des neuen Rasenspielfeldes entsprechen mit 52 mal 103 Metern der Fußball-Norm. Die vorgesehene Fläche hat heute ein Gefälle von zwei Prozent, das auf 0,5 Prozent zu reduzieren ist, wodurch die Oberflächenentwässerung gewährleistet ist.
Das Gesamtgelände liegt auf der Grenze des Mosel-Überschwemmungsgebiets. Daher ist das geplante Umkleidegebäude mit Sanitäranlagen außerhalb dieser Zone am Rand des Sportplatzes in Richtung B 419 anzusiedeln. Der rund 180 Quadratmeter umfassende Bau darf nach den geltenden Baurichtlinien über ein Geschoss mit maximal fünf Metern Traufhöhe und sieben Metern Firsthöhe (Walmdach) verfügen. Hinzu kommen 30 PKW-Stellplätze (ausreichend für rund 100 Zuschauer). Die Parkplatzfläche wird unversiegelt mit Schotterrasen hergerichtet. Zu beachten sind die Vorgaben des Natur- und Umweltschutzes: Das künftige Spielfeldareal wird zwar auch grün sein, hat aber laut Planer Schad "nicht die Artenvielfalt der ehemaligen Pferdekoppel", was zu einer "ökologischen Abwertung führt". Deshalb sind rund um die Anlage auf rund 3700 Quadratmetern Ausgleichsflächen mit auentypischen Gewächsen vorgesehen.
Die Planung wurde vom Rat mit Beifall bedacht. Einstimmig bestätigte das Gremium den Beschluss vom April 2014 zur Aufstellung des Bebauungsplans.Extra
Aus für "Umgehungswege": Im Grundsatz beschlossen wurde die Sperrung der Straßen "Im Kampen" und der Moselstraße durch umlegbare, aber abschließbare Poller. Dadurch soll der häufige und meist zu schnelle Missbrauch durch Ortskundige, die morgendlichen Staus auf der B 419 ausweichen, unterbunden werden. Bürgerhaus: Ein weiterer Grundsatzbeschluss betrifft das Bürgerhaus, das Privatnutzern bisher nur zum normalen Tagesmietpreis zur Verfügung steht. Zur besseren Auslastung sollte eine stundenweise Nutzung der Räume durch eine flexiblere Nutzungsgebühr ermöglicht werden. Wie viel später nach einer Satzungsänderung erhoben wird, soll noch genauer kalkuliert werden. Ortsbürgermeister Herbert Schneider nannte eine grobe Vorberechnung von 7,50 Euro/Stunde für den kleinen Saal und 12,50 Euro (mit Heizung und Reinigung) für den großen Saal. f.k.
