Rat bereitet sich auf Bürgerentscheid vor

Vierherrenborn · Der Verbandsgemeinderat Kell hat festgelegt, wie er die Bürger vor der Abstimmung am 26. März über sein Schulkonzept informieren will. Dabei kamen auch die neuen Anmeldezahlen und Kosten für einen Anbau in Hentern auf den Tisch.

 In der Grundschule in Hentern ersetzt zurzeit ein Container den fehlenden Klassenraum. Inzwischen steht fest, was ein Anbau kosten würde. TV-Foto: Christa Weber

In der Grundschule in Hentern ersetzt zurzeit ein Container den fehlenden Klassenraum. Inzwischen steht fest, was ein Anbau kosten würde. TV-Foto: Christa Weber

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Vierherrenborn Die Bürger der Verbandsgemeinde (VG) Kell am See stimmen am Sonntag, 26. März, darüber ab, ob sie mit dem geplanten neuen Zuschnitt der Grundschulbezirke einverstanden sind. Laut VG-Ratsbeschluss vom 14. Juli 2016 sollen von den vier Schulen in VG-Trägerschaft langfristig nur die in Schillingen und Zerf erhalten bleiben. Die Schulen Hentern/Lampaden und Mandern/Waldweiler will man schließen, Hentern bereits ab 2017/18 (der TV berichtete mehrfach).

Bürgerentscheid Der VG-Rat hat am Donnerstag in Vierherrenborn beschlossen, wie er die Bürger vor dem Bürgerentscheid über sein Schulkonzept informieren möchte. Die Frage für den Entscheid wird lauten, ob der Beschluss zu den Schulen tatsächlich umgesetzt werden soll. Formuliert wurde die Frage von den Initiatoren der Bürgerabstimmung - Eltern, Lehrern und Gemeindevertretern aus den Orten, die von den Schulschließungen betroffen wären. Sie hatten 1400 Unterschriften für den Erhalt der Einrichtungen gesammelt.

Argumente des Rats Der Keller VG-Rat verweist in seiner Stellungnahme auf die langfristig zurückgehenden Schülerzahlen. Zudem gebe das Schulgesetz vor, dass "jede Klassenstufe mindestens eine Klasse umfassen muss". Dies werde in Mandern und Hentern "auf absehbare Zeit nicht erfüllt". Mit der Reduzierung auf zwei Standorte wolle die VG die Betreuungsangebote optimieren und "die Chance zur Einrichtung einer Ganztagsschule" verbessern. Die finanziellen Mittel könnten auf die verbleibenden Schulen konzentriert werden, um deren baulichen Zustand und die Ausstattung zu verbessern.

Weitere Informationen Die Erklärung sei damit "kurz und kompakt" gehalten, sagte Klaus Marx (CDU). Auf Antrag von SPD-Fraktionschef Manfred Rauber beschloss der Rat allerdings, dass im Amtsblatt noch eine zusätzliche Erklärung der Fraktionen erscheinen darf. "Diese Möglichkeit wollen wir haben, weil man uns ja unterstellt, dass wir kein Konzept hätten", sagte Rauber. Willi Emser, Ortsbürgermeister in Baldringen, forderte, dass den Eltern für ihre Stellungnahme ebenso viel Platz im Amtsblatt einzuräumen sei. Das wurde zugesagt. Die Stellungnahme der Eltern müsse aber "so bald wie möglich" eingehen, sagte Verbandsbürgermeister Martin Alten (CDU). Denn am 6. März starte die Abstimmung für die Wahlberechtigten, die ihre Stimme per Brief abgeben wollten.

Kostenersparnis Erwin Rommelfanger (FWG) wollte wissen, ob auch über einzusparende Kosten informiert werde. Dazu nannte VG-Chef Alten erstmals öffentlich die ermittelten Zahlen für einen Anbau in Hentern. Dieser würde notwendig, um den derzeit genutzten Container zu ersetzen. Je nach Anbau-Variante sei mit Baukosten von 160 000 Euro (mit Satteldach) oder 135 000 Euro (Flachdach) zu rechnen. Dazu gebe es eine Landesförderung von 60 Prozent. Bei Variante eins bliebe somit ein VG-Anteil von 64 000 Euro, bei Variante zwei von 54 000 Euro. Der Kauf eines Pavillons koste die VG 36 000 Euro. Würde man einen Pavillon mieten, gäbe es keine Zuschüsse.
In Mandern wäre laut Alten kein Anbau nötig. Zusätzlich müsse man bedenken, was an Unterhaltungskosten bei Schließung der Schulen gespart werde. Allerdings seien dem auch die höheren Unterhaltungskosten für die Standorte Schillingen und Zerf gegenüberzustellen. Der Henterner Ortschef Michael Marx erinnerte daran, dass die Ortsgemeinde "händeringend" nach einer Option suche, für Vereine und die Dorfjugend Räume zu schaffen: "Der Anbau wäre für uns eine gute Möglichkeit."

Anmeldezahlen Alten teilte auch die aktuellen Anmeldezahlen für die Grundschulen mit: Greimerath fünf, Hentern/Lampaden neun, Mandern/Waldweiler 17, Schillingen 38, Zerf zehn. Der VG-Chef verwies zudem auf die Anfang Februar bekannt gewordenen neuen Richtlinien des Landes für kleine Grundschulen. In der Region Trier stehen 14 Schulen auf dem Prüfstand und müssen bis zum Herbst ein Konzept vorlegen, wie sie ihr Angebot langfristig sichern wollen. Die Schulen in Hentern und Mandern stehen nicht auf der Liste, wohl aber die Grundschule Greimerath. Diese ist jedoch in Trägerschaft der Ortsgemeinde und daher von den Plänen der VG Kell nicht berührt.

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