Rat bringt Sanierung von Bad und Schule auf den Weg

Hermeskeil · Es kann losgehen mit den geplanten Sanierungsarbeiten im Hallenbad und in der Hermeskeiler Grundschule. Der Verbandsgemeinderat hat den Baufirmen ihre Aufträge erteilt. Ausführlich diskutiert wurde allerdings über ein anderes Thema, das eigentlich gar nicht auf der Agenda stand.

Hermeskeil. Zuhörer waren am Mittwochabend im Rathaussaal nicht dabei. Der Rat der Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil hatte vor seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause, die VG-Chef Michael Hülpes (CDU) für den 11. Juli ankündigte, noch schnell eine Sondersitzung eingeschoben - um zwei große Sanierungsprojekte endgültig auf den Weg zu bringen. "Für die Öffentlichkeit sind die Themen heute vielleicht nicht so attraktiv, aber für uns sind das wichtige Beschlüsse, damit wir vorankommen", erklärte Hülpes mit Blick auf die leeren Zuhörerplätze.
Einstimmig und im Schnelldurchgang wurden anschließend die Aufträge zur Sanierung der Hermeskeiler Grundschule und des Hallenbads vergeben. Für 568 000 Euro soll der erste Bauabschnitt an der Schule in Angriff genommen werden. Laut Vorlage der Verwaltung werden zunächst sämtliche Toilettenanlagen abgerissen und erneuert. Zudem soll in der Pausenhalle zusätzlicher Förderraum geschaffen und die Turnhallengebäude samt Jugendraum "trocken gelegt" werden.
Im Hallenbad wird die Trinkwasserinstallation inklusive Warmwasseraufbereitung erneuert, ein Technikraum und die Kabine des Schwimmmeisters werden mit neuer Klimaanlage ausgerüstet. Kosten: etwa 164 000 Euro. Im Haushalt für 2016 waren rund 390 000 Euro für den Bauunterhalt des Bads eingeplant worden. Die Arbeiten sollen innerhalb der Freibadsaison abgeschlossen werden, die Schulsanierung zum Ferienstart Mitte Juli beginnen.
Deutlich länger als mit den Bauaufträgen hat sich der VG-Rat mit einem Thema befasst, das gar nicht auf der Tagesordnung gestanden hatte. Aus der SPD-Fraktion kam die Frage, ob nach Bekanntwerden der geplanten Schließung der Sparkassen-Filiale in Züsch zumindest die Chance auf einen Geld- und Überweisungsautomaten für den Ort bestehe. Das Geldinstitut will noch in diesem Jahr 18 von 49 Zweigstellen im Landkreis Trier-Saarburg dichtmachen (der TV berichtete am 29. April).
Appell an Kreispolitiker


Der Züscher Ortsbürgermeister Hermann Bernardy (SPD) berichtete von Gesprächen mit Vertretern des Sparkassen-Vorstands. Deren "betriebswirtschaftlichen Argumenten" für die Schließung könne man "faktisch nichts entgegensetzen". Wolle man die Entscheidung noch abwenden, sei die Politik, seien die kommunalen Vertreter im Verwaltungsrat der Sparkasse gefragt.
Einen Geldautomaten in Züsch zu betreiben, eventuell auch durch einen privaten Anbieter, kostet laut Bernardy jährlich etwa 25 000 Euro. VG-Chef Hülpes erinnerte daran, dass man für Beu-ren die Einrichtung eines Servicepunkts mit Geld- und Überweisungsautomat erkämpft habe, weil der Ort mit seinen Geschäften und Einrichtungen die Funktion eines Grundzentrums erfülle. Ein Argument, das Bernardy nicht gelten ließ: "Wir haben in Züsch viele fliegende Händler, die nur Bargeld annehmen. Im Geschäft kann ich auch mit EC-Karte bezahlen."
Paul Gemmel und Uwe Roßmann (beide SPD) erklärten, dass die Sparkasse "eben keine Privatbank" sei und nicht nur "auf die Zahlen schauen" dürfe. Roßmann brachte auch die angestrebte touristische Aufwertung der Nationalpark-Region ins Spiel. Man könne diese nicht vorantreiben und zugleich "für Touristen im näheren Umkreis keinen Geldautomaten vorhalten". Der Rat beschloss einstimmig einen Appell an Sparkassen-Vorstand und Verwaltungsrat, in Züsch einen Geld- und Überweisungsautomaten einzurichten. cweb

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