Brandschutz Rat entscheidet: Neues Haus für fusionswillige Wehren wird in Züsch gebaut

Hermeskeil · Das künftige Domizil der ersten fusionierten freiwilligen Feuerwehr in der Verbandsgemeinde Hermeskeil soll am Züscher Ortsausgang entstehen. Bis zu dieser Entscheidung im VG-Rat war es ein langer Weg. Trotz Einigkeit am Ende gab es auch Kritik in der Ratssitzung.

 Die beiden sanierungsbedürftigen Feuerwehrhäuser in Neuhütten (siehe Foto) und Züsch sind bald Geschichte. Die freiwilligen Feuerwehren der beiden Nachbarorte wollen sich zusammenschließen. Der Rat der Verbandsgemeinde hat nun den Standort für den Neubau eines gemeinsamen Gerätehauses festgelegt.

Die beiden sanierungsbedürftigen Feuerwehrhäuser in Neuhütten (siehe Foto) und Züsch sind bald Geschichte. Die freiwilligen Feuerwehren der beiden Nachbarorte wollen sich zusammenschließen. Der Rat der Verbandsgemeinde hat nun den Standort für den Neubau eines gemeinsamen Gerätehauses festgelegt.

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Kurz vor der Abstimmung wird es noch einmal spannend. Als der Verbandsgemeinderat Hermeskeil über den Ort für das künftige Domizil der fusionswilligen Feuerwehren Neuhütten und Züsch entscheiden will, gibt es eine Unterbrechung. Ein Ratsmitglied hat noch Klärungsbedarf in nichtöffentlicher Sitzung. Dies dauert jedoch nur wenige Minuten. Dann votiert der Rat für einen Neubau des Feuerwehrhauses am Züscher Ortsausgang.

„Das ist ein zukunftsweisendes Signal für unsere Feuerwehren“, stellt Bürgermeister Hartmut Heck (CDU) fest. Bis dahin – das zeigt sich im Verlauf der Sitzung – war es allerdings kein leichter Weg.

Die Standortsuche Vor dem Votum erläutert VG-Wehrleiter Daniel Bredel, warum die freiwilligen Feuerwehren der Nachbarorte Züsch und Neuhütten ihren Zusammenschluss anstreben. Und wie die Suche nach dem besten Standort fürs gemeinsame Gerätehaus ablief. Beide jetzigen Feuerwehrhäuser weisen laut dem Wehrleiter Mängel auf und hätten erneuert werden müssen. Durch die Fusion könne ein Gebäude gespart werden, zudem gebe es eine schnellere und höhere Landesförderung. „Der künftige Standort war von Anfang an nicht entscheidend für die Fusion“, betont Bredel.

Im Rennen seien drei Flächen gewesen: am jetzigen Feuerwehrhaus in Züsch, am alten Festplatz in Neuhütten oder in der Züscher Königsbachtalstraße am Ortsausgang in Richtung Neuhütten. Aus „feuerwehrtaktischen Gründen“, erklärt Bredel, komme nur letztere infrage. Er veranschaulicht dies anhand der gesetzlichen Vorgabe, dass die Wehrleute spätestens acht Minuten nach der Alarmierung am Einsatzort sein müssen. Darin enthalten sei die Zeit, die sie zum Erreichen des Gerätehauses benötigten. Mit Hilfe eines Computerprogramms zeigt Bredel: Beim Standort in Neuhütten könnten 117 Häuser nicht mehr innerhalb der vorgeschriebenen Zeit erreicht werden. Vom jetzigen Züscher Feuerwehrhaus aus gelte dies fast für ganz Neuhütten. Würde das neue Haus in der Züscher Königsbachtalstraße gebaut, lägen nur elf Häuser außerhalb des Radius.

 Die beiden sanierungsbedürftigen Feuerwehrhäuser in Neuhütten und Züsch (siehe Foto) sind bald Geschichte. Die freiwilligen Feuerwehren der beiden Nachbarorte wollen sich zusammenschließen. Der Rat der Verbandsgemeinde hat nun den Standort für den Neubau eines gemeinsamen Gerätehauses festgelegt.

Die beiden sanierungsbedürftigen Feuerwehrhäuser in Neuhütten und Züsch (siehe Foto) sind bald Geschichte. Die freiwilligen Feuerwehren der beiden Nachbarorte wollen sich zusammenschließen. Der Rat der Verbandsgemeinde hat nun den Standort für den Neubau eines gemeinsamen Gerätehauses festgelegt.

Foto: Trierischer Volksfreund/Christa Weber

Die Kosten Laut dem Wehrleiter haben beide Wehrführer und Ortsbürgermeister ihr Okay zur Königsbachtalstraße gegeben. VG-Chef Heck betont: „Es hat zu keinem Zeitpunkt jemand irgendwie Einfluss auf irgendeinen Standort genommen.“ Die Kosten fürs Gebäude mit drei Stellplätzen liegen laut Verwaltung grob geschätzt bei 846 000 Euro. Hinzu kämen aber für die drei Standorte unterschiedlich hohe Zusatzkosten für Parkplätze, Erschließung und Grundstückserwerb. Diese variierten zwischen 65 000 Euro (Umbau Züsch mit Parken am Festplatz) und 150 000 plus Kauf des Privatgrundstücks (Neubau Königsbachtalstraße). Der favorisierte Standort sei zwar der „teuerste“, sagt Heck. „Aber im Prinzip ohne Alternative.“

Stimmen aus den Orten Die betroffenen Ortsbürgermeister dürfen sich im Rat äußern. Der Züscher Ortschef Ulrich Frohn sagt: „Wir müssen jetzt investieren, um in Zukunft sparen zu können.“ Beide Wehren zu erhalten, sei auf Dauer teurer. Zum Standort habe jeder anderthalb Jahre lang Vorschläge machen können. Am Ende zähle der Brandschutz. Sein Neuhüttener Amtskollege Peter Koltes sieht „die Sache etwas kritischer“. Er moniert, es habe zum Vorschlag Festplatz Neuhütten gute Argumente gegeben, die teils nicht einmal kommentiert worden seien. Für seinen Ort hänge von der Frage viel ab, weil es mehrere gute Ideen zur Nutzung des Platzes gebe. Letztlich sei der Standort „in der Mitte aber die diplomatischste Lösung“.

Ein Vertreter des Feuerwehr-Fördervereins spricht von Kritik der Bürger, die den Entscheidungsprozess als wenig transparent empfunden hätten, vor allem bezüglich der Kosten an den einzelnen Standorten. Diesen Eindruck bestätigt Neuhüttens Wehrführer Fred Malburg: „Das hat auch zu Skepsis geführt, ob der Platz in Züsch von der Größe her überhaupt reicht.“ Werde dort alles entsprechend ausgebaut, gebe es aber eine breite Zustimmung. Laut VG-Chef Heck ist mit „Synergieeffekten“ durch den laufenden Ausbau der L166 in Züsch zu rechnen. Auch sei geklärt, dass der Besitzer bei einem positiven Ratsvotum das Grundstück verkaufe.

Die Entscheidung Zur Unterbrechung und zum Ausschluss der Öffentlichkeit kommt es, als Josef Barthen (FWG) fehlende Informationen unter anderem zu den Kosten für den Grundstückskauf moniert, auf die Heck in öffentlicher Sitzung nicht eingehen möchte. Barthen betont: „Wir haben nichts gegen den Standort oder die Fusion. Aber wir wollen die Folgen kennen.“ Im Haupt- und Finanzausschuss seien dazu zwar Zahlen genannt, aber im Protokoll für die Nicht-Ausschussmitglieder nicht vermerkt worden. Dies kritisieren auch Vertreter von SPD und Grünen. Die Frage wird dann aber offensichtlich in nichtöffentlicher Sitzung geklärt – das anschließende Ratsvotum ist einstimmig.

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