Rat plant Gerätehaus oberhalb der Kirche

Bescheid · Noch ist völlig offen, ob Bescheid sechs weitere Windräder erhalten wird. Die Gemeinde muss ebenso wie die Verbandsgemeinde Gutachten abwarten. Die Pläne der Verwaltung, ein Förderprogramm für die Innenentwicklung der Dörfer aufzulegen, werden in Bescheid aber rundum begrüßt.

 Das Haus oberhalb der Bescheider Kirche könnte künftig als Gerätescheune genutzt werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Das Haus oberhalb der Bescheider Kirche könnte künftig als Gerätescheune genutzt werden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Bescheid. Die drei Windräder, die sich derzeit in Bescheid drehen, könnten Zuwachs von sechs weiteren knapp 200 Meter hohen Anlagen erhalten. Doch noch müssen die Kommune und der mögliche Investor Juwi Gutachten abwarten. Ebenso wie die Verbandsgemeinde (VG), die ihren Flächennutzungsplan entsprechend der Windkraftpläne ihrer Kommunen fortschreiben möchte.
Einen Strich durch die Pläne könnte laut Sascha Ehrenberg (Juwi) die Mopsfledermaus machen. Dass sie in dem betreffenden Gebiet lebt, steht bereits fest. Offen ist derzeit nur, wo genau sich Wochenstuben befinden, in denen die Tiere ihren Nachwuchs großziehen. Ihrem Revierförster sei zwar nichts bekannt von einer Wochenstube, sagte Ortsbürgermeister Raimund Olinger: "Aber das hilft uns alles nichts - wir müssen abwarten." Die ungewisse Sachlage - selbst im günstigsten Fall ist frühestens Ende des Jahres mit einer Genehmigung zu rechnen - sorgte für bekümmerte Mienen im Rat. Denn Bescheid hat einiges vor.
Zum einen bietet sich im Zuge des Ausbaus der Landesstraße 148 in Richtung Kreuzung Büdlicherbrück die Chance auf eine wesentlich schnellere Verbindung ins weltweite Datennetz (DSL). Bescheid würde das rund 65 000 Euro kosten. Zum anderen will die Gemeinde weiter in ihre Innenentwicklung investieren. Es gibt Überlegungen ein Haus unterhalb des 2012 eröffneten Mehrgenerationenhauses umzubauen. Die Gemeinde hat es gekauft, um es zugunsten eines Bauplatzes, der aber wenig attraktiv wäre, abzureißen. Da Dach und Bausubstanz noch relativ gut sind, wäre daher auch eine Nutzung als bisher im Ort fehlende Gerätescheune denkbar. Unter dem Dach wäre zudem Platz für zwei 50 bis 70 Quadratmeter große Singlewohnungen. Ohne zusätzliche Einnahmen aus der Windkraft wäre das aber kaum zu stemmen. Daher will der Rat das Gebäude vorerst nicht abreißen und eine Beurteilung des Bauamtes der VG abwarten.
Anreiz für junge Leute


Einvernehmlich positiv steht der Rat dem von der VG geplanten Fördertopf zur Dorfinnenentwicklung (der TV berichtete) gegenüber. Wie die Räte von Beuren und Züsch hat sich Bescheid, mit einer Enthaltung, dafür ausgesprochen, der VG diese Aufgabe zu übertragen. Der Grimburger Rat lehnte das kürzlich einstimmig ab mit der Begründung, die Selbstverwaltungsaufgabe nicht delegieren zu wollen. Bescheid hegt keine Bedenken. Die VG wolle ja keine Vorschriften machen oder die Ausweisung von Neubauflächen ablehnen, sagte Olinger.
Für ihn sei das ein zusätzlicher Anreiz gerade für junge Leute, günstig an Bauland zu kommen, sprach er von einer Weiterentwicklung des in Bescheid vor Jahren aufgelegten Förderprogramms. Wer im Ortskern neu baut oder ein altes Haus umbaut, erhält von der Gemeinde 5000 Euro. Das Geld der VG würde zusätzlich fließen.. Ziel ist laut dem ersten Beigeordneten Hartmut Heck, einer Ortskernverödung entgegenzuwirken. Die Entscheidungshoheit bleibe bei den Ortsgemeinden. Mit der Kommunalaufsicht sei das Vorhaben, dessen konkrete Bedingungen der VG-Rat noch zu beschließen hat, abgeklärt. urs

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