Rathaus und Grundschule heizen mit Holz

Die alten Ölkessel im Hermeskeiler Rathaus und in der Grundschule haben ausgedient. Beide öffentlichen Gebäude sind jetzt an die große Heizanlage im Schulzentrum angeschlossen, in der Holzhackschnitzel eingesetzt werden. In den Bau des 1240 Meter langen Nahwärmenetzes wurden 480 000 Euro investiert.

 Dank Peter Junk wird im Hermeskeiler Rathaus und in der Grundschule niemandem kalt. Er schürt das Feuer mit seiner Schaufel im 700 Grad heißen Holzhackschnitzel-Ofen im Schulzentrum, der jetzt über ein Leitungsnetz auch die beiden öffentlichen Gebäude mit Wärme versorgt. TV-Foto: Axel Munsteiner

Dank Peter Junk wird im Hermeskeiler Rathaus und in der Grundschule niemandem kalt. Er schürt das Feuer mit seiner Schaufel im 700 Grad heißen Holzhackschnitzel-Ofen im Schulzentrum, der jetzt über ein Leitungsnetz auch die beiden öffentlichen Gebäude mit Wärme versorgt. TV-Foto: Axel Munsteiner

Hermeskeil. Unter der Hochwaldhalle befindet sich seit 2004 eine große Heizzentrale mit einer Leistung von 900 Kilowattstunden. Die mit Holzhackschnitzeln betriebene Anlage versorgt seitdem die Integrierte Gesamtschule, die zwei Sporthallen sowie das Hallen- und Freibad mit Wärme. Seit kurzem sind nun zwei weitere öffentliche Gebäude an sie angeschlossen. Im Rathaus und in der Grundschule wurden die Ölheizungen abgestellt, und es wurde auf den erneuerbaren Energieträger Holz umgestellt.

Möglich macht dies das Nahwärmenetz, das von der Hochwaldhalle durch die Schulstraße bis zur Verwaltung verläuft. Die Arbeiten dafür starteten im Juli 2010 und wurden Ende des vorigen Jahres abgeschlossen. Insgesamt wurden für den Hin- und Rückweg 1240 Meter Rohrleitungen verlegt. "Wir hatten kleinere Anlaufprobleme, weil wir im Winter bei Minustemperaturen umgestellt haben und es etwas gedauert hat, bis alles entlüftet war. Jetzt haben wir es aber schön warm", sagt Harald Haubricht, Leiter der Verbandsgemeinde-Bauabteilung.

Der Bau des Nahwärmenetzes hat die VG circa 480 000 Euro gekostet. Aus dem Topf des Bundeskonjunkturpakets II gab es aber einen Zuschuss von 50 Prozent. "Ohne diese Förderung hätte sich das Projekt für uns nicht gerechnet", betont Bürgermeister Michael Hülpes (CDU). So aber leiste die VG Hermeskeil "einen Beitrag zum Umweltschutz und zur Verringerung des CO{-2}-Ausstoßes".

Weil es sich jedoch um ein kommunales Vorhaben mit Zuschüssen aus Steuergeldern handelt und die VG kein Wirtschaftsbetrieb ist, können Privathaushalte nicht an Netz angeschlossen werden. Es bleibt auf öffentliche Gebäude begrenzt. Zumindest an eine Erweiterungsmöglichkeit wurde aber bereits beim Bau gedacht. Am städtischen Kindergarten Adolph-Kolping wurde in der gleichnamigen Straße ein Anschlussstutzen installiert.

Dass die vom VG-Rat beschlossene 480 000-Euro-Investition sinnvoll ist, steht für Hülpes außer Frage. "Wir hätten im Rathaus und in der Grundschule ohnehin bald die alten Ölheizungen erneuern müssen. Darauf können wir jetzt verzichten." Allein der Austausch der Heizkessel hätte jeweils circa 40 000 Euro gekostet, sagt Haubricht. Hinzu kommt, dass vor dem Bau des Nahwärmenetzes eine Rechnung zur Wirtschaftlichkeit gemacht wurde. Bisher wurden im Rathaus und in der Grundschule durchschnittlich pro Jahr circa 106 000 Liter Heizöl verbraucht. Dazu kamen noch die Unterhaltungs- und Wartungskosten. Hätte die VG neue Ölkessel in beide Gebäude eingebaut, wären die Energiekosten deutlich höher gewesen, betont Hau bricht. "Wir gehen davon aus, dass wir durch den Anschluss ans Nahwärmenetz jährlich circa 9000 Euro einsparen", sagt der Bauamtsleiter.

Die VG ist übrigens nur noch Abnehmer der Wärme, die durch die Holzhackschnitzel im Schulzentrum erzeugt werden. Denn am 1. August ist die Trägerschaft der Schule und das dazugehörige Inventar von der VG an den Kreis Trier-Saarburg übergegangen.

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