Rauber jetzt ein Roter

WALDWEILER. Vom Parteilosen zum Genossen ist Manfred Rauber nach seinem Eintritt in die SPD geworden. An seinem Kurs in der Dorfpolitik, der sich seit dem Amtsantritt 2002 auf die Zusammenarbeit mit FWG und SPD stützt, werde sich durch diesen persönlichen Entschluss aber nichts ändern, versichert der Ortsbürgermeister von Waldweiler.

Eine Feststellung ist Manfred Rauber (Foto: TV-Archiv/Joachim Johanny) besonders wichtig: "Ich will niemanden vor den Kopf stoßen und bin nach wie vor der Meinung, dass parteipolitische Plänkeleien nicht in den Gemeinderat gehören." Gleichwohl hat sich der 42-jährige Ortsbürgermeister von Waldweiler vor kurzem dazu entschieden, in die SPD einzutreten. "Es sind da viele Faktoren zusammengekommen", begründet Rauber einen Schritt, der im Hochwaldort zumindest für die Opposition überraschend kommt. "Für mich ist das neu", sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Bernhard Zender auf TV-Anfrage. Bislang hatte Rauber als parteiloser Ortsbürgermeister die Geschicke von Waldweiler gelenkt, und er bekennt offen, "dass es mir lieber gewesen wäre, wenn ich dieses Amt unbefleckt hätte ausüben können". Er habe in den vergangenen Jahren aber feststellen müssen, dass die Dienstgeschäfte eines Ortsbürgermeisters sehr aufwändig sind und ihn seine "Einzelkämpfer-Funktion" zunehmend belastet. "Ich war oft Tage und Nächte damit beschäftigt, Stellungnahmen zu schreiben. Ich habe aber auch Beruf und Familie", sagt der im Außendienst tätige Gebietsleiter der Firma Siegenia-Aubi, der verheiratet ist und einen zweijährigen Sohn hat. Von der Mitgliedschaft in der SPD ("Von meiner politischen Einstellung habe ich schon immer eher in diese Richtung tendiert") erhoffe er sich jetzt, dass ihn die Kreis-Geschäftsstelle bei der Abwicklung der Dienstgeschäfte helfen kann, ihm einen Teil der Arbeit abnimmt und ihn so entlastet, "dass ich die Ressourcen und den Freiraum habe, um mich um die wichtigen Projekte zu kümmern, die wir in Waldweiler umsetzen wollen".Querelen beschleunigten den Entschluss

Dass es aber noch einen weiteren Beweggrund für Raubers Hinwendung zu den Genossen gibt, ist kein Geheimnis: Der 42-Jährige betont zwar, dass er dieses Argument nicht überbewerten wolle. Er gibt aber dennoch zu, dass auch die monatelangen Querelen mit der CDU bei seinem Entschluss eine Rolle gespielt haben. "Das kommt noch erschwerend hinzu", sagt Rauber. Der Dorfchef wird von der Opposition bekanntlich seit längerem wegen umstrittener Zahlungen an den Gemeindearbeiter, deren Zulässigkeit zurzeit juristisch geprüft werden, heftig kritisiert (der TV berichtete mehrfach). Rauber macht deshalb auch keinen Hehl daraus, dass er sich bei der Mitgliedschaft in einer großen Volkspartei wie der SPD "Unterstützung und Rückendeckung" erwarte, "um diese dauernden Tiefschläge abzufangen".Politisch bleibt alles beim Alten

Dass es nach Raubers Wandel vom parteilosen zum SPD-Ortsbürgermeister Veränderungen der Konstellationen im Waldweilerer Gemeinderat gibt, ist nicht zu erwarten. Dort bilden SPD und FWG seit Jahren eine Koalition und arbeiten eng zusammen. Er habe seinen Schritt sowohl mit der FWG- als auch mit der SPD-Fraktion vorher abgesprochen, sagt Rauber. Diese Aussage bestätigen der SPD-Fraktionsvorsitzende Günther Mootz und der FWG-Beigeordnete Peter Wagner, die unisono betonen, "dass wir weiterhin eine Familie bleiben" (Wagner) und sich "am gemeinsamen Kurs nichts ändern wird" (Mootz). Auch aus Sicht der CDU ändert sich durch Raubers Entschluss nichts an den bislang gültigen Frontenstellungen: "Diese Polarisierung gab es ja schon vorher. Politisch wird also alles beim Alten bleiben", so die Einschätzung von Zender. Auswirkungen wird die Entscheidung des Waldweilerer Ortsbürgermeisters jedoch auf die Rollenverteilung im Verbandsgemeinderat haben. Dort fungiert Rauber nämlich bislang als Fraktionsvorsitzender der FWG. "Ich werde zwar weiterhin im Rat bleiben, werde am Mittwochabend aber meinen Kollegen von der FWG mitteilen, dass ich dieses Amt zur Verfügung stelle", kündigt der 42-Jährige an.

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