Rauf auf den Sattel, runter nach Ruwer

Sanft abfallend und fast immer den verschlungenen Flußlauf im Blick geht es auf der zweiten Etappe des TV-Tests dem Ziel einer Tour auf dem neuen Ruwer-Hochwald-Radweg (RHR) entgegen. Sie führt von Zerf nach Trier-Ruwer.

Zerf/Trier-Ruwer. 24 Kilometer haben alle Freizeitsportler in den Beinen, die in Hermeskeil zu einer Fahrt auf dem kompletten Ruwer-Hochwald-Radweg aufgebrochen sind und nun am Bahnhof Zerf einrollen. Damit ist fast genau die Hälfte der Distanz geschafft, die sie bei der Tour auf der früheren Bahntrasse von der Endstation in Trier-Ruwer trennt. Schon kurz hinter dem Bahnof Zerf wartet für das Auge des Betrachters eine angenehme Überraschung. Nach der längeren Passage durch stark bewaldetes Gebiet, mit der Etappe eins geendet hat, wird die Strecke auf dem Damm oberhalb von Hentern (Kilometer 26) deutlich aussichtsreicher. Linkerhand bleibt zudem bei anhaltend sanftem Gefälle die Ruwer ein fast ständiger Begleiter.

Erste Einkehrmöglichkeit mit Biergarten



Nur bei dem kurzen, felsendurchsetzten Abschnitt vor der Überquerung der Kreisstraße 43 (Kilometer 29, nahe der Burg Heid) gerät der Fluß zeitweilig aus dem Blick. Vorbei an der Hinzenburger Mühle (Kilometer 32) geht es nach Pluwigerhammer (Kilometer 35) weiter. Dort ist vor allem beim Familienausflug wiederum Vorsicht geboten, weil kurz hintereinander die Kreisstraße 45 und die Landesstraße 143 kreuzen. Gusterath-Tal mit dem früheren Romika-Werk markiert bei Kilometer 38 nicht nur den Punkt, ab dem es auf dem RHR zunehmend betriebsamer zugeht. Erfreulicherweise bietet sich dort auch nach längerer Zeit - seit Kell, um genau zu sein - die erste Einkehrmöglichkeit mit Biergarten, die direkt an der Strecke liegt. Im weiteren Verlauf gibt es dann für "Boxenstopps" mehr als genug Auswahl.

Heikelste Straßenüberquerung

 Aussichtsreich: Bei einer Tour auf dem Ruwer-Hochwald-Radweg fällt der Blick auf den Ort Baldringen. TV-Foto: Axel Munsteiner

Aussichtsreich: Bei einer Tour auf dem Ruwer-Hochwald-Radweg fällt der Blick auf den Ort Baldringen. TV-Foto: Axel Munsteiner



Besonders pittoresk wird es bei Kilometer 40, wenn sich von einer Brücke der Ausblick auf das Dörfchen Sommerau mit seiner Burgruine bietet. Es folgt bei Kilometer 42,5 mit der überdachten Holzbrücke bei Waldrach die architektonisch auffälligste Konstruktion auf dem RHR. Im Weindorf Kasel angelangt (Kilometer 45,5), locken mehrere Gaststätten zur Rast. Auch die Tourist-Info liegt direkt an der Trasse.

Allerdings wartet im Ortskern die wohl heikelste, weil schlecht einsehbare Straßenüberquerung auf dem gesamten Radweg. Wer über die L 149 wechselt, muss daher aus Sicherheitsgründen um eine Absperrbarriere herumzirkeln. Das Finale der Tour führt schließlich über Mertesdorf (Kilometer 46,5) zum Endpunkt nach Trier-Ruwer bei Kilometer 49. Dessen einladendere Gestaltung wäre für die Zukunft ebenso wünschenswert wie eine autofreie Anbindung an den Mosel-Radweg. Um dorthin zu kommen, gibt es bislang nämlich keine Alternative zur viel befahrenen Hauptstraße im Trierer Stadtteil. Extra Kurz-Check Radweg : Pluspunkte: Strecke ist durchgängig asphaltiert und für alle Räder geeignet. Strecke ist komplett autofrei. Es gibt anders als bei vielen anderen Radwegen keine Passagen, bei denen öffentliche Straßen mitgenutzt werden. Bei der Fahrt auf der früheren Bahntrasse gibt es null Orientierungsprobleme und keine Suche nach unscheinbaren Schildern. Regelmäßig verkehrender Radler-Bus zwischen Hermeskeil und Trier. Minuspunkte: Landschaftlich schöner, aber technisch und topographisch zu anspruchsvoller Abschnitt zwischen Mandern und Zerf. Im Mittelteil noch zu wenige Einkehrmöglichkeiten direkt an der Trasse. Im unteren Ruwertal häufiges Abstoppen und Überqueren von Straßen notwendig.

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