Raum für Geschichte in Geschäften

Konz · Die Konzer Händler haben ein neues Konzept für den verkaufsoffenen Sonntag am 18. September erstellt. Sie kooperieren mit dem Freilichtmuseum Roscheider Hof und stellen historische Exponate in ihren Verkaufsräumen aus.

Konz. Ernst Holbach näht inmitten seines Sportgeschäfts in der Wiltinger Straße die Sohle eines altertümlichen Schuhs. Der Vorsitzende des Konzer Stadtmarketingvereins sitzt inmitten moderner Sportartikel hinter einem fast 100 Jahre alten Tisch, auf dem ein Haufen altertümlicher Schuhmacherwerkzeuge liegen. Dazu gehören Leistenpressen zum Kleben der Sohlen, Schuhnadeln, Ahlen zum Vorstechen, ein Stiefelknecht und Hämmer zum Reparieren der Sohlen.
"Ich habe noch in der Schusterwerkstatt meines Vaters mitgearbeitet", sagt Holbach. Er kenne die Werkzeuge noch alle, wenn auch nicht so antik. Früher habe man Schuhsohlen zum Beispiel noch mit Birkenholz genagelt. Birke quelle auf, wenn es nass wird und dichte die Sohlen zusätzlich ab. Doch was steckt hinter der altertümlichen Schuhwerkstatt?
Die Konzer Einzelhändler bereiten zurzeit eine besondere Aktion anlässlich des verkaufsoffenen Sonntags am 18. September vor. 20 Geschäftsleute stellen in ihren Schaufenstern und Verkaufsräumen zum Teil einzigartige Ausstellungsstücke des Freilichtmuseums Roscheider Hof aus. Neben Holbachs Schusterwerkstatt gibt es zum Beispiel beim Optiker, im Modegeschäft, beim Schreibwarenhändler, im Küchengeschäft und bei verschiedenen Gastronomen historische Möbel und Werkzeuge zu sehen. Damit wollen die Geschäftsleute zeigen, wie sich die Lebens- und Arbeitswelten in den vergangenen 300 Jahren verändert haben. Sechs Wochen lang wollen sie so den Einkaufsbummel zur Reise in die Vergangenheit machen. cmk

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