Raum für mehr Grün und Autos - Noch mehr Lebensqualität für Ayl

Ayl · Ayler Bürger machen bei der Dorfmoderation Vorschläge gegen die Parkplatz-Not, aber auch für mehr Ambiente. Im Schloss könnte ein Café entstehen.

 Die Ayler wollen ihren Ort bei der Dorfmoderation fit für die Zukunft machen. TV-Foto: Portaflug

Die Ayler wollen ihren Ort bei der Dorfmoderation fit für die Zukunft machen. TV-Foto: Portaflug

Foto: (h_sab )

Die Pläne zur Dorferneuerung in Ayl und Biebelhausen nehmen schrittweise Gestalt an. Beflügelt von der Goldmedaille beim landesweiten Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" tragen die Bürgerinnen und Bürger ihre Wünsche zur Aufwertung der Lebensqualität zusammen. Über 30 von ihnen haben bei einer Veranstaltung im Bürgersaal den Ayler Dorfkern in den Blick genommen. Parkplätze, Grün- und Spielflächen, ein Café sowie das geplante Mehrgenerationen-Wohnprojekt waren die Schwerpunkte.

Ein Dorfcafé war bereits auf der Auftaktversammlung zur Dorfmoderation ins Gespräch gebracht worden. Ursprünglich hatte man das ehemalige Sparkassen-Gebäude am Dorfplatz für diesen Zweck ins Auge gefasst, Ortsbürgermeister Siegfried Büdinger brachte nun aber noch eine weitere Variante mit ein. Die Gemeinde führe aktuell Gespräche mit den Eigentümern des alten Schlosses. "Sie haben Offenheit dafür signalisiert, in dem frisch sanierten ehemaligen Weinkelter-Bau ein Café einzurichten", berichtete Büdinger. Das Gebäude ist aus seiner Sicht gut dafür geeignet, der Innenraum sei nach der Sanierung in einem hervorragenden Zustand. Die Bürger indes konnten sich bisher davon noch nicht überzeugen und signalisierten Interesse an einer Besichtigung. Dorfmoderatorin Christine Hicking kündigte an, sich bei der Eigentümerfamilie Hammes zu erkundigen, ob dazu ein Termin vor Ort ermöglicht werden kann.

Oder sollte man doch lieber am zentral gelegenen Dorfplatz ein Café einrichten, das von den Einwohnern selbst betrieben wird? Diese Möglichkeit wurde von einer Diskussionsteilnehmerin ins Gespräch gebracht. Eine Mehrheit neigte jedoch eher der Schloss-Lösung zu. "Mir wäre es lieber, wenn das professionell gemacht wird", meinte ein Bürger. Denn ein von der Gemeinschaft betriebenes Café höre sich zwar zunächst gut an. Aber schnell würden im Betrieb viele organisatorische Kleinigkeiten anfallen: Wer putzt? Wer übernimmt Schichten? Einig war sich die Versammlung, dass ein neues Café keine Konkurrenz zu bestehender Gastronomie werden darf. Hier beruhigte der Ortsbürgermeister: Entsprechende klärende Gespräche seien mit den ortsansässigen Betrieben bereits geplant.

Attraktivere Grünflächen und Spielplätze wünschen sich viele - schon eine Fragebogenaktion im Vorfeld der Dorfmoderation hatte das ergeben. Die Versammlung ergab nun weitere konkrete Vorschläge. Der bestehende Spielplatz am Kindergarten solle aufgewertet werden, einige Wiesen auf der gegenüberliegenden Straßenseite könne man gegebenenfalls mit Bepflanzung aufwerten. Für den Dorfplatz wünscht man sich ebenfalls mehr Grün, Parkplätze und Wendemöglichkeiten für den Schulbus sollten darunter aber nicht leiden. Ferner erweckt die kürzlich von der Gemeinde erworbene Wiese neben dem Bürgerhaus Interesse. Den Spielplatz "An der Rundwies" könne man hingegen opfern: Er sei unattraktiv und werde kaum genutzt. Vorschlag aus der Runde: Hier Bauland erschließen und damit andere Projekte gegenfinanzieren.

Untrennbar verbunden mit dem Mehrgenerationen-Wohnprojekt sind aus Bürgersicht eine Reihe weiterer Fragen. Vorrangig geht es um die Parkplätze. Die Gemeinde wirke natürlich darauf hin, dass dort möglichst viele Parkplätze in der Tiefgarage für möglichst wenige Wohnungen entstehen, meinte Büdinger. "Aber an irgendeinem Punkt wird man sich mit dem Investor treffen müssen", erteilte er allzu weitgehenden Ideen wie einer Bebauung mit einzelnen Wohnhäusern eine Absage. Eine Lösung der allgemeinen Parkplatznot wünschen sich insbesondere Anwohner der Trierer Straße. Sie brachten Varianten wie Parkverbotszonen oder eine Einbahnstraßen-Regelung ins Gespräch. Auch die Wiese neben dem Bürgerhaus und markierte Flächen auf dem Dorfplatz wurden als Verbesserungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Was letztlich umsetzbar ist, werden die kommenden acht Jahre zeigen, in denen Ayl als Schwerpunktgemeinde vom Land gefördert wird.Extra: WEITERE TERMINE

 Ergebnispräsentation: Die Bürger stellen ihre in Kleingruppen diskutierten Vorschläge zu Parkraum, Grünflächen & Co. vor. TV-Foto: MArtin Recktenwald

Ergebnispräsentation: Die Bürger stellen ihre in Kleingruppen diskutierten Vorschläge zu Parkraum, Grünflächen & Co. vor. TV-Foto: MArtin Recktenwald

Foto: Martin Recktenwald (ten) ("TV-Upload Recktenwald"


Am 12. Oktober sollen die Kinder zu Wort kommen, von 15 bis 17 Uhr dürfen sie im Sporthäuschen ihre Meinung zur Dorfgestaltung vorbringen. Am gleichen Tag sind ab 17.30 Uhr im Jugendclub die Jugendlichen am Zug. Weitere Termine sind am 19. Oktober und 9. November. Die jeweiligen Themen werden noch bekanntgegeben. Wer Christiane Hicking seine E-Mail-Adresse hinterlässt, wird von ihr aus erster Hand immer aktuell über den Stand der Dorfmoderation informiert. Kontakt unter Telefon 02643/900033 und im Internet unter www.buero-hicking.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort