"Reformatorinnen" im Hochwald

Neuhütten-Muhl · Im Jubiläumsjahr "500 Jahre Reformation" zeigt die noch junge Nationalparkkirche in Muhl bis Donnerstag eine Ausstellung, die sich engagierten Reformatorinnen widmet.

 Gabi Kretz (links) mit einigen der ersten Besucher der Wanderausstellung „Reformatorinnen. Seit 1517“ in der Nationalparkkirche in Neuhütten-Muhl. TV-Foto: Ursula Schmieder

Gabi Kretz (links) mit einigen der ersten Besucher der Wanderausstellung „Reformatorinnen. Seit 1517“ in der Nationalparkkirche in Neuhütten-Muhl. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Neuhütten-Muhl Die Geschichte der Reformation ist auch die von Martin Luther. Doch nicht nur er - und auch nicht nur Männer - schrieben die Kapitel dazu. In fünf Jahrhunderten leisteten auch Frauen wesentliche Beiträge, was im Jubiläumsjahr "500 Jahre Reformation" die Wanderausstellung "Reformatorinnen. Seit 1517" würdigt. Bis einschließlich Donnerstag, 26. Oktober, ist sie nun in der einzigen Kirche des Nationalparks (KiNa) Hunsrück-Hochwald in Muhl zu sehen, täglich 9 bis 18 Uhr.
Dank lebensgroßer Holzfiguren, denen Besucher auf Augenhöhe begegnen, beeindruckt sie schon rein optisch - vor allem aber inhaltlich. Die Geschichten der 17 vorgestellten Frauen sind so spannend wie die Epochen, in denen sie lebten. Jede steht für eine persönliche reformatorische Leistung. Angefangen bei Luther-Gattin Katharina von Bora, die wie alle anderen eben nicht nur "die Ehefrau von..." war. Auch sie engagierte sich aktiv. Ebenso wie Ilse Härter (1912 bis 2012), 1943 eine der beiden ersten ordinierten Pfarrerinnen - und das für viele Jahre in Deutschland.
Gabi Kretz, die die Ausstellung nach Muhl holte, ist überrascht, was die Lebensgeschichten alles preisgeben. So sei ihr gar nicht bewusst gewesen, dass evangelische Pfarrerinnen erst ab 1975 nicht mehr zölibatär leben mussten - für Luther schon vor 500 Jahren selbstverständlich.
Die Trierer Pfarrerin Wiebke Dankowski erwähnte das im Eröffnungsvortrag zur Vernissage am Sonntag. Mit Kretz, Mitglied des KiNa-Projekt-Teams und Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Bernkastel-Wittlich, schauten sich etwa 30 Gäste in der Kirche um. Darunter auch Anne Hennen, Gleichstellungsbeauftragte beim Kreis Trier-Saarburg, und Gudrun Zimmermann vom Diakonischen Werk der Evangelischen Kirchenkreise Trier und Simmern-Trarbach.
Die Diakonie unterstützt die Ausstellung der Gender- und Gleichstellungsstelle der Evangelischen Kirche im Rheinland, gefördert über die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Extra: DIE NÄCHSTEN TERMINE NATIONALPARK-KIRCHE KINA


4. November, 19 Uhr: Hubertusmesse mit Jagdhornbläsern Weierbach. 16. November, 10 Uhr: Pilgerwanderung ab Birkenfeld nach Muhl. 2. Dezember, 18 Uhr: Ökumenischer Gottesdienst, anschließend Adventsgrillen. 31. Dezember, 23.45 Uhr: Jahreswechsel im Nationalpark. Das vom Bistum Trier geförderte KiNa-Projekt ist eine ökumenische Initiative der Pfarrei St. Franziskus Hermeskeil, des Dekanates Birkenfeld, des Evangelischen Kirchenkreises Trier, des Nationalparkamtes und des Fördervereins Dorf und Kirche Muhl.

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