Reges Treiben zwischen Kürbisfratzen

Saarburg · Das Halloween-Nacht-Shopping bis 22 Uhr hat in Saarburg schon eine kleine Tradition. Neu ist, dass erstmals ein Freitag dafür gewählt wurde. Der rege Besucherandrang hat das Konzept bestätigt. Kritik gab es für die nicht gesperrte Innenstadt.

Saarburg. In warmem Orange erstrahlen Kürbismännchen rechts und links der Leuk. Ein paar Kinder erschrecken die Passanten, schneiden Grimassen und rufen "Happy Halloween".
Die meisten Geschäftsleute in der Saarburger Innenstadt haben ihre Auslagen schaurig-schön und mit vielen Lichtern dekoriert, um am Freitag bis 22 Uhr ihre Kunden zu empfangen.Und die machen ausgiebig Gebrauch davon: Der Parkplatz an der Stadthalle ist restlos belegt, und die schmalen Bürgersteige der Graf-Siegfried-Straße sind fast zu eng für die vielen Menschen.
"Man merkt, dass sich die Menschen extra für diesen Abend Zeit nehmen", sagt Stefan Müller-Hamann vom Gewerbeverband, der sein Modehaus mit spinnwebenartigen weißen Fäden geschmückt hat.
Der Nachmittag sei ruhig gewesen, ehe sich dann mit Einbruch der Dunkelheit Straßen, Plätze und Läden füllten. Die Rechnung, die Veranstaltung in diesem Jahr vom Donnerstag auf den Freitag zu verlegen, ist offenbar aufgegangen. Vor allem sind mehr Familien mit Kindern zu sehen. "Und natürlich hat auch das gute Wetter dazu beigetragen", ergänzt Müller-Hamann.
Kurz nach 21 Uhr zeigt das Thermometer elf Grad Celsius und einige Gäste sitzen noch immer vor den Lokalen, essen Eis oder trinken einen warmen Kaffee. "Die Atmosphäre ist sehr ansprechend", findet Gabi-Rosina Ele aus Beurig. "Und die Angestellten in den Läden sind überall sehr freundlich." Nicht jeder hat allerdings auch die Absicht gehabt, wirklich etwas zu kaufen. "Ich bin wegen der Geselligkeit hergekommen, um Leute zu treffen", sagt Werner Kappes, der sich mit Bekannten am Glühweinstand eingefunden hat.
Umsatz wird dennoch gemacht: "Ich bin sehr zufrieden", lautet die erste Bilanz von Buchhändler Jörg Volk. Er hat sich, wie viele seiner Kollegen auch, an einem Gewinnspiel beteiligt, das vor allem von den Kindern gerne angenommen wird. In den Vitrinen ist jeweils die Zahl verschiedener Gegenstände zu schätzen. Wer nicht zu weit daneben liegt, wird mit einem kleinen Preis belohnt. Der Hauptpreis, eine Reise in den Europapark, wird bei einer eigenen Veranstaltung vergeben.
In die allgemeine Zufriedenheit mischen sich aber auch kritische Töne: "Dass die Stadt nicht für den Autoverkehr gesperrt wurde, hat mich sehr gestört", bekennt Petra Weining. Mit ihrem Kinderwagen hat sie es teilweise schwer, sich einen Weg zu bahnen.
Entsprechende Überlegungen gab es zwar beim Saarburger Gewerbeverband im Vorfeld. "Einen solch großen Andrang haben wir aber gar nicht erwartet", bekennt Müller-Hamann, und sein Gesicht strahlt fast so hell wie die blinkende Kürbisfratze an seinem Revers.

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