Reinfall in Reinsfeld

REINSFELD. Lange Gesichter machten die Verantwortlichen des TuS Reinsfeld: Beim Rockfestival "Rock am Kopp" anlässlich des 80. Vereinsjubiläums blieben die erwarteten Besucher aus. Nur etwa 160 Partygäste verloren sich in der Kulturhalle und bescherten dem Veranstalter ein Minus in der Kasse.

 Gedränge auf der Bühne, viel Platz in der Kulturhalle: Die Band "Full of Pipes" spielt fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit.Foto: Frank Faber

Gedränge auf der Bühne, viel Platz in der Kulturhalle: Die Band "Full of Pipes" spielt fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit.Foto: Frank Faber

Geschäftsführer Peter Kunz blickt nachdenklich auf den aufgetürmten Stapel an Eintrittskarten. In seinen Gesichtszügen ist leicht zu erkennen, dass an diesem Abend nichts mehr geht. Im leeren Foyer der Kulturhalle nutzen die beiden beschäftigungslosen Würstchenverkäufer ausgiebig die Gelegenheit, sich über die Fußball- Bundesliga zu unterhalten. Insgesamt 400 Würstchen und Brötchen warten ebenso vergeblich wie der TuS Reinsfeld auf den Ansturm der Partyfreunde.Freude, wenn das Handy klingelt

Gerade einmal achtzehn von ihnen sind in der Halle, um das Konzert der Coverband "Full of Pipes" zu verfolgen. "Vielleicht ist der Eintrittspreis von acht Euro inklusive Freigetränk zu hoch", sagt Stefan Weber deprimiert, der jedoch darauf verweist, dass der Verein das Konzert ausreichend beworben habe. Full of Pipes spielen den "Republica"-Hit "Ready to go", nehmen den Refrain jedoch nicht wörtlich und rocken sich professionell durch ihr Programm. Sängerin Christina kommuniziert dabei ständig mit einer Vierergruppe, die vor der Bühne abtanzt, während sich im weiten und leeren Rund der Kulturhalle Langeweile breit macht. Svenja simst ihrer Freundin, dass "hier tote Hose ist", und andere freuen sich, wenn das Handy klingelt. Vier Bedienungen kommen auf einen Gast und machen so den Kunden zum wahren König. "Vielleicht kommt noch ein Schwung an Besuchern", hofft der Vorsitzende des TuS, Lothar Nalbach, der den Zuschauer-Flop jedoch mit dem nötigen Galgenhumor zu verdauen weiß. Nach dem Abstieg der Fußballer aus der A- Klasse muss der leidgeprüfte Vereinschef den zweiten Nackenschlag innerhalb kürzester Zeit verkraften."Kosten nicht gedeckt"

Daran ändert der Auftritt der Partyband "Hot Stuff" auch nichts mehr. "Wir hatten mit 300 Besuchern kalkuliert, 160 sind nur gekommen", sagt Nalbach sichtlich geknickt. Er weiß, dass damit die mit dem Konzert verbundenen "Kosten nicht zu decken sind". Der Auftakt der Feierlichkeiten anlässlich des 80. Vereinsjubiläums ist so gründlich in die Hose gegangen. Doch seinen Optimismus hat Nalbach noch nicht verloren. "Unter Garantie haben wir am Kommersabend eine prall gefüllte Kulturhalle", prophezeit er.

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