"Reinsfeld im Aufwind"

HERMESKEIL/REINSFELD. Die beiden größten Orte der Verbandsgemeinde wollen ihre Vorzüge präsentieren: Hermeskeil und Reinsfeld arbeiten an Image-Broschüren.

Es geht um den Ruf, das Ansehen, die Wirkung nach außen. All das umfasst der Anglizismus "Image". Er dreht sich um die Fragen "Kaufe ich in diesem Ort ein? Verbringe ich dort Freizeit oder Urlaub?" im Fall eines Besuchers oder auch Anwohners. Der potenzielle Investor setzt andere Schwerpunkte. Verkehrsanbindung? Zur Verfügung stehende Fläche? Erreichbare Kunden im Umfeld? Hermeskeil und Reinsfeld wollen diese Fragen prägnant beantworten - gebündelt und in schriftlicher Form. Die Hermeskeiler Image-Broschüre ist ein Element des Regional-Marketings, das von Wirtschaftsförderer Dirk Meier angestrebt wird (der TV berichtete). Meier definiert Regionalmarketing als "marktorientiertes Steuerungskonzept zur Entwicklung von Regionen". Um Verwechslungen zu vermeiden: "Stadt- und Citymarketing sind geographische Einengungen, Standortmarketing begrenzt sich auf die Beziehung zu Investoren", erläutert Meier. "Für die Steuerung einer Entwicklung der Verbandsgemeinde Hermeskeil unter dem Marketing-Ansatz ist Regionalmarketing demnach der passende Begriff."Die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Hermeskeil und die Vermarktung der Gewerbeflächen sind die primären Ziele der farbigen Image-Broschüre, die der Stadtrat jetzt in Auftrag gegeben hat. "Wir unterstreichen besondere Vorteile", betont Meier. "Dazu gehört die zentrale Lage im Schnittpunkt der beiden wichtigen Verkehrsachsen A 1 in Nord-Süd-Richtung sowie A 6 und A 8 nach Westen und Osten."Die Image-Broschüre soll ebenfalls die Position Hermeskeils mitten im Wirtschaftsraum Saar-Lor-Lux unterstreichen. "Plakativ und einprägsam werden die Gewerbegebiete Grafenwald und Römerstraße vorgestellt", sagt der Wirtschaftsförderer. In einer Auflage von 5000 soll das Werk, das momentan Korrektur gelesen wird, "an ein Zielgruppennetzwerk gehen, an dem ich momentan noch arbeite".Windrad auf dem Titelblatt

Auch Reinsfeld will seine Pluspunkte präsentieren. "Wir wollen unsere Gemeinde als Erholungsort mit vielen Übernachtungsmöglichkeiten und auch als Gewerbestandort vorstellen", sagt Ortsbürgermeister Rainer Spies im Gespräch mit dem TV .Dabei spielt die Nutzung der regenerativen Energie eine wichtige Rolle: Reinsfeld ist Haupt-Windkraftstandort der Verbandsgemeinde und teilt sich mit Hinzert-Pölert den Windpark Hochwald an der A 1. Das Thema Windkraft wird auch vom Titelblatt der Reinsfelder Image-Broschüre aufgenommen. Deshalb auch der Slogan "Reinsfeld im Aufwind".Womit nicht jeder Reinsfelder einverstanden ist. Andreas Weist (CDU) kritisiert die Thematisierung der Windkraft auf dem Titelblatt der Image-Broschüre "Reinsfeld hat mehr zu bieten". Die Konzentration auf das Thema Windkraft provoziert die Skeptiker und Gegner." Weist scheiterte mit einem Antrag, die Gestaltung noch einmal zu überdenken, die Mehrheit des Gemeinderats Reinsfeld war für die Windkraft auf dem Titelblatt.Der Kulturausschuss wird die endgültige Gestaltung ausarbeiten und dem Gemeinderat vorlegen. "Wir werden dann auch entscheiden, in welcher Auflage die Broschüre gedruckt wird und in welchem Umfeld sieverteilt werden soll", sagt Spies.

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