Rennstrecke wird zur schmalen Gasse

Hermeskeil · Mit illegalen Straßenrennen auf der zweispurigen Fahrbahn um die Innenstadt und der Behinderung durch geparkte Lieferwagen soll in Hermeskeil bald Schluss sein. Die Testphase für den einspurigen Verkehr auf der Saarstraße und Teilen der Koblenzer Straße soll bereits Ende Juni starten.

 Lastwagen und Paketdienste sorgen auf der Koblenzer Straße in Hermeskeil oft für Stau. Die geplante einspurige Verkehrsführung mit Halte- und Ladezonen soll das Problem auf dem Innenstadtring lösen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Lastwagen und Paketdienste sorgen auf der Koblenzer Straße in Hermeskeil oft für Stau. Die geplante einspurige Verkehrsführung mit Halte- und Ladezonen soll das Problem auf dem Innenstadtring lösen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Hermeskeil. "Wir wollen die Rennstrecke stilllegen", sagte Hermeskeils Stadtbürgermeister Udo Moser auf der Stadtratssitzung am Dienstagabend. Den Autofahrern soll auf dem Innenstadtring in der Saarstraße und der Koblenzer Straße zwischen den Einmündungen Trierer Straße und St.-Josef-Straße am Krankenhaus bald nur noch eine Fahrspur zur Verfügung stehen.
Schon Ende Juni will der Landesbetrieb Mobilität die etwa 300 Meter lange zweispurige Einbahnstraße B 327 mit Markierungen abkleben und auf diese Weise einspurig machen. Zunächst jedoch nur auf Probe.
"Wir wissen selber nicht, ob das funktioniert", sagt Lambert Norta vom Landesbetrieb Mobilität vor den versammelten Ratsmitgliedern. Die einspurige Fahrbahn habe jedoch Vorteile für alle Verkehrsteilnehmer. Rechts und links der mittig geführten Spur könnten Lade- und Haltezonen entstehen. Bislang komme es dort oft zu Staus und Behinderungen, weil Paketdienste und Lastwagen auf einer der beiden Fahrbahnen hielten, obwohl das verboten sei. Diese könnten künftig auf neu ausgewiesenen Parkflächen neben der einspurigen Fahrbahn halten.
Neue Parkplätze und Haltezonen


Hintergrund der Testphase ist die Sanierung dieses Teilabschnittes der Bundesstraße B 327, die der Bund jedoch frühestens 2014/2015 in Angriff nehmen wird. Dabei soll die B 327 zwischen den Einmündungen Trierer Straße und Borwiesenstraße neu gebaut werden.
"Die Straße wird samt Unterbau vollständig neu gemacht", sagte Norta vom LBM. Der Wegfall einer Fahrspur auf dem Innenstadtring im Zusammenhang mit der Sanierung der Straße macht einige Ratsmitglieder jedoch misstrauisch.
Ob der Bund mit dem Wegfall einer Fahrspur bei der anstehenden Sanierung Geld sparen wolle, fragte Ratsmitglied Tiberius Dersidan (CDU) den Vertreter des LBM.
Ziel der einspurigen Verkehrsführung sei ausschließlich eine Verkehrsberuhigung, antwortete Norta. Da sich nach einer Erhebung des LBM bis zu 12 000 Fahrzeuge täglich über den Innenstadtring im Bereich der B 327 drängen, befürchtet Dersidan auch, dass bei einer einspurigen Fahrbahn Staus programmiert seien. "Wenn Müllmänner die Abfalltonnen leeren, dann geht doch am Müllwagen vorbei nichts mehr", sagte Dersidan.
Ob das wirklich der Fall sei oder der Verkehr auch einspurig so fließe, wie geplant, solle die Testphase zeigen, sagte Norta.
Der Bereich zwischen der St.-Joseph-Straße und der Borwiesenstraße bleibt hingegen auch nach der Sanierung zweispurig. Die Fahrbahn soll beim Neubau an manchen Stellen jedoch zugunsten der Fußgänger verengt werden.
Zuvor müsse sich die Stadt aber noch mit Grundstückseigentümern einigen, da Teile des Gehweges noch in Anliegerbesitz seien, erklärte Moser.
Zu den Kosten des Straßenausbaus, die auch eventuell auf Anlieger der B 327 umgelegt werden, mochte sich der Stadtbürgermeister vor dem Abschluss der Planungsphase jedoch noch nicht äußern. Die Sanierung der Bundesstraße zahle gewöhnlich der Bund, Gehwege und Straßenbeleuchtung die Stadt.

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