Stadtentwicklung Neuer Glanz für altes Gotteshaus in Krutweiler
Saarburg-KRUTWEILER · Eine gemeinsame Kraftanstrengung von ganz Krutweiler: Die Renovierung der Kapelle Mariä Himmelfahrt aus dem Jahre 1718 ist abgeschlossen.
Wenn ein Dorf etwas will, dann schafft es das auch. Ein Beispiel ist der Saarburger Stadtteil Krutweiler und die Renovierung der denkmalgeschützten Kapelle Mariä Himmelfahrt aus dem Jahre 1718.
Kriege, Überschwemmungen und sauren Regen hat das Kleinod überstanden, was man ihm dann auch deutlich ansah.
„Vor drei Jahren konnten wir das Bistum überzeugen, dass etwas getan werden muss“, erinnert sich Ortsvorsteher Kurt Kessler. So um die 60 000 Euro würde das kosten, wurde damals ermittelt. Mit dem 80-jährigen Stuckateurmeister Bodo Gehl wurde ein Bauleiter von der Dorfgemeinschaft ernannt. „15 bis 20 Leute packten an, damit nicht so viele Facharbeiterstunden der beauftragten Firmen anfielen“, erklärt er bei der Vorstellung des Endergebnisses, ein innen wie außen strahlend helles Kleinod, das mit den seinerzeit üblichen Baustoffen saniert wurde und wieder aussieht wie neu. Sandstein und Schieferplatten und als Bindemittel wurde hochwertiger Kalkstein in Verbindung mit Fluss- und Grubensand verwendet – ganz so wie das schon die alten Römer taten. Ihre Bauwerke halten bis heute.
„1718 ist die Kapelle von den Krutweiler Bewohnern errichtet worden, und jetzt hat das Dorf wieder in Eigenregie angepackt“, freut sich Raymond Apel, der sich mit der Historie dieses Bauwerkes auskennt.
Der gesamte Verputz musste runter. Auch Asbest von der letzten Sanierung in den 60er Jahren musste fachgerecht entsorgt werden. Der Zementmörtel war hart und spröde geworden, was sich an deutlichen Rissen zeigte. Die Dachrinne wurde von den Helfern demontiert.
Das Gerüst, neue Stromleitungen, eine neue Elektroheizung, die Dachsanierung, der Verputz und der Anstrich wurden von Firmen aus der Region erledigt, alles unter den strengen Augen des bischöflichen Denkmalschutzes. Ganz reichte das Geld nicht. „Wir haben dann im Dorf wieder gesammelt“, sagt Ortschef Kessler.
Küsterin Margret Minn lässt vor der Vorstellung der Baumaßnahmen erst einmal die Glocke läuten, um an die Opfer der Flutkatastrophe zu erinnern, eine bundesweite Aktion. Sie kümmert sich weiter um das „neue“ historische Gotteshaus, reinigt den Raum und schmückt die Kapelle mit Blumen.
„Das ist und bleibt ein Projekt des ganzen Dorfes. Da gibt es keinen Verein dafür“, sagt der Ortsvorsteher des 265-Einwohner zählenden Saarburger Ortsbezirkes mit Stolz. Nie habe es einen Mangel an Helfern gegeben. Wenn Leute gebraucht wurden, waren sie da.
Jetzt denkt die Ortsgemeinschaft darüber nach, wofür die Kapelle noch genutzt werden könnte, außer für Gottesdienste. Sie würde sich doch wegen der guten Akustik beispielsweise auch für Konzerte von Trios und Quartetten eignen, direkt vor dem historischen Altar, ein Kunstwerk allererster Güte.